Überraschende Objekte in der Galerie Handwerk

München/Zentrum · Das zweite Leben der Dinge

„Altes“ im neuen Gewand: Gläser und ein Hirschgeweih. Fotos: Handwerkskammer

„Altes“ im neuen Gewand: Gläser und ein Hirschgeweih. Fotos: Handwerkskammer

München/Zentrum · Prunkvolle Leuchter mit Blüten aus Plastikflaschen, Gebrauchsobjekte aus neu zusammengefügten Glasflaschen, Schmuck aus Fußbällen, Fahrradschläuchen, Shampooflaschen, Obstnetzen, Ölkanistern, Kinderspielzeug, Plastiktüten, Objekte aus Papier und Brottütenverschlüssen …

– die Ausstellung „Verwandlungen – Metamorphosen“ in der Galerie Handwerk, Max-Joseph-Straße 4, will zeigen, welchen Reichtum an Phantasie und welche Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten das Kunsthandwerk in der Beschäftigung mit vorgefundenen Materialien entwickelt. Die Objekte sind vom 19. Oktober bis 19. November 2011 zu sehen, Dienstag, Mittwoch, Freitag, 10 bis 18 Uhr, Donnerstag, 10 bis 20 Uhr, und Samstag, 10 bis 13 Uhr. An Sonn- und Feiertagen ist die Ausstellung geschlossen. Am 2. November findet zudem ein Designgespräch zum Thema „Das zweite Leben der Dinge“ statt: Beginn ist um 18 Uhr im Vortragssaal der Handwerkskammer für München und Oberbayern (3. Stock). Referentinnen sind Prof. Ute Eitzenhöfer, FH Trier, und Dr. Marjan Unger, Amsterdam. Der Eintritt zu Ausstellung und Gespräch ist frei.

Das gestaltende Handwerk entdeckt gerade auch das Industrieprodukt für sich als eine neue Materialgruppe. Mit herkömmlichen, aber auch unkonventionellen handwerklichen Techniken werden Industrieprodukte, besonders solche aus Kunststoffen, wiederverwendet, umgearbeitet und neuartig zusammengestellt. Es handelt sich um eine spezielle Form des Recycelns, denn es geht nicht nur darum, Rohstoffe aus Gründen des Umweltschutzes weiter zu nutzen, sondern es wird auch das fertige, vorgefundene Objekt selbst einbezogen. Seine Form und Farbigkeit, die Struktur der Oberflächen und die Spuren seines Alters dienen als Inspiration für eine Neunutzung, Funktionsveränderung und Interpretation. Hieraus entsteht ein reizvolles Miteinander, denn die Geschichte der Gegenstände, ihre eigenen Traditionen und Funktionen bleiben in der„Verwandlung“ in unterschiedlichem Maße erhalten und verstärken die inhaltliche Aussage und emotionale Wirkung der neuen Objekte. „Alt“ und „Neu“ begegnen sich durch diese „Verwandlung“ auf eine Weise, die das Moment der Poesie, der Überraschung, des Witzes und der Irritation einschließen kann.

Aus alltäglichen Gegenständen

und „Müll“ entstehen auf spielerisch-experimentelle und zugleich ernsthafte Weise moderne Gestaltungsideen, die diese Objekte in etwas durchaus Prachtvolles verwandeln. Diese Arbeit mit Widersprüchen verleiht den Werken einen besonderen Reiz. Einen Schwerpunkt der Ausstellung bilden Objekte aus dem Bereich Schmuck, wo schon lange und auf sehr unterschiedliche Weise mit „Fundstücken“ verschiedenster Art gearbeitet wird, und Lampen, für die die gefundenen Plastikreste effektvoll wiederverwendet werden können. Weiterhin sind Arbeiten aus den Bereichen Glas, Keramik, Metall, Papier, Möbel und Textil vertreten. Die beteiligten Künstler stammen aus Australien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Japan, Neuseeland, den Niederlanden, Polen, der Schweiz, Südafrika und den USA.

Artikel vom 19.10.2011
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...