Mit dem Wonnemonat steigt die Hoffnung auf Sonne

Bauernregeln im Mai

München · Der April brachte in diesem Jahr in der Tat das sprichwörtliche wechselhafte »April-Wetter«, doch schöne Frühlingstage waren Mangelware. Mit dem »Wonnemonat Mai« steigt aber nun die Hoffnung auf angenehmeres Wetter, steht doch der Mai für Sonnenschein, milde Temperaturen und das endgültige Ende des Winters.

Auch die alten Wetter-Weisheiten beschreiben in diesem Monat vor allem den Wechsel zum Sommer. »Ehe nicht Pankratius, Servatius und Bonifazius (12.-14.5.) vorbei, ist nicht sicher vor Kälte der Mai.« – Auch im Mai kann es noch zu starken Kälteeinbrüchen kommen, wenn auch das oft sehr warme Wetter fast darüber hinwegtäuschen mag.

Tatsächlich fallen gerade im Zeitraum um den 12. bis 14. häufig die Temperaturen rapide ab, wodurch es in den Tälern Bodenfrost und in den Höhenlagen sogar Schneeschauer geben kann, erklären die Meteorologen des Internet-Wetterservice Donnerwetter.de. Die Bodenfrostwahrscheinlichkeit liege in ganz Deutschland immerhin bei 30 Prozent, in ungünstigen Lagen auch bei bis zu 50 Prozent.

»Nordwind im Mai bringen Trockenheit herbei.« – Eine Regel, die für uns in Deutschland fast immer und zu jeder Jahreszeit gültig ist, da eine Luftströmung aus dem Norden meist trockene Luftmassen zu uns führt. Die Besonderheit im Mai, die wahrscheinlich auch zur Entstehung dieser Regel geführt hat: Erstmals können sich zu dieser Jahreszeit die ersten Hochdruckgebiete tagelang halten und so auch die Windrichtung für längere Zeit bestimmen. Die Temperaturen steigen dann auf 15 - 20 Grad, nachts kühlt es sich aber auf 0 - 5 -Grad ab und es friert häufig leicht.

»St. Urban (25.) gibt der Kälte den Rest, wenn Servatius noch was übrig läßt.« – Vor allem für Bauern war und ist diese Weisheit eine einfache Faustregel, bis zu welchem Zeitpunkt noch mit Nachtfrösten gerechnet werden muss. Denn laut Statistik treten sie ab Ende Mai nur noch ganz selten bei Kaltlufteinbrüchen in ungünstigen Lagen auf. »Wie’s Wetter am St. Urbanstag (25.5.), so es im Herbst wohl werden mag.« – Der St. Urbanstag dient auch als Stichtag für einen Ausblick auf den Herbst. Allerdings konnten die Donnerwetter-Meteorologen keinen direkten Zusammenhang zwischen der Mai-Witterung und dem Wetter im Herbst entdecken. Immerhin zeigt die Wetterstatistik aber doch, dass die Wahrscheinlichkeit für viel Sonne im Herbst recht hoch is, wenn schon Ende Mai die Sonne häufig schien.

Artikel vom 02.05.2001
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