Der Landkreis hatte 2010 viele Anlässe ein Fass auf zu machen

Landkreis Ost · Jede Menge zu feiern

Feldgottesdienst der Feuerwehrler, historischer Festumzug anlässlich der 1150-Jahr-Feiern, Umgehungsstraße und AFK-Geothermie: nur vier von vielen positiven Ereignissen, die im Landkreis gefeiert werden konnten (v. li. oben). F.: gh, Gemeinde Aschheim, AF

München · Ob 1150 Jahre Ortsgründung (Poing), heiß ersehnte Umgehungsstraße (Aschheim), Vollversorgung in Sachen Kinderbetreuung (Feldkirchen), Einzug ins frisch renovierte und angebaute Rathaus (Anzing), Geothermie-Projekt (Aschheim, Feldkirchen, Kirchheim), Start einer Hochschule für Gesundheit & Sport (Ismaning) oder 150 Jahre Feuerwehr (Pliening) –

… es lief ganz gut im Landkreis in den vergangenen zwölf Monaten.

Die Poinger berauschten sich an der hohen Zahl (erste Erwähnung der Gemeinde vor 1150 Jahren) und reihten 2010 eine Festivität an die andere. Was wird da erst abgehen in 50 Jahren, wenn es eine richtig schöne Zahl zu feiern gilt? Drei Wochen schulfrei für die Kinder? Ein Wochenende Freibier für alle? Jeden Monat Feuerwerk? Spätestens dann wird Poing wohl auch in Blüten baden und statt des bronzenen Trostpreises wie heuer beim bundesweiten Wettbewerb »Entente Florale« die Goldmedaille abkriegen. Obendrein ist Poing schuldenfrei ins Jahr gestartet und konnte außerdem auch die neue Realschule starten.

Ein Einser fehlte zwar zur Poinger Zahl, aber die 150 Jahre reichten der Feuerwehr Pliening trotzdem zu einem fünftägigen Fest mit Feldgottesdienst, großem Bierzelt und Schießbuden. Damit auch ja genug zum Feiern kamen, wurde gleichzeitig der Kreisfeuerwehrtag abgehalten: Jeder zweite Besucher trug Feuerwehruniform, die andere Hälfte Dirndl oder Lederhose.

Zur Eröffnung des ersten interkommunalen Geothermie-Projekts in Aschheim musste man eher die Gummistiefel rausholen und keinesfalls den Regenschirm vergessen: es goss in Strömen. Egal: Die Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim freuten sich über die nachhaltige Energie aus der Erdwärme.

Rathaus, Hochschule und Europa

Nicht ganz ungetrübt war die Freude in Rathaus, als das sanierte und mit einem modernen Anbau versehene Rathaus zum ersten Mal seine Türen für die Bürger öffnete: die gestiegenen Kosten, der Mauer - Ärger mal zwei, der teure Bürgermeister-Schreibtisch – egal, aus Erfahrung wird man klug. Beim nächsten Großbau-Projekt klappt es hoffentlich reibungsloser.

Ismaning ist reichlich gesegnet mit historischem, hochherrschaftlichem Gemäuer: Schloss und Gartenhaus, Orangerie und Seidlmühle. Eindeutig einer neuen Zeit ist eine Institution zuzurechnen, die im September in der Steinheilstraße ihren Betrieb aufgenommen hat: die private Hochschule für Gesundheit & Sport. In ihr werden Studiengänge rund um Fitness und Gesundheit unterrichtet, die auf zukunftsträchtige Berufe vorbereiten.

Ein Anlass zum Feiern reicht uns nicht, und wir hätten’s gerne auch ein wenig international – das schien sich die Gemeinde Aschheim gesagt zu haben. Sie holte sich fröhliche Unterstützung aus dem europäischen Ausland. Zur Eröffnung der A-99-Parallel-Straße reisten rund 150 internationale Gäste aus den Partnergemeinden Mougins (Frankreich), Jedovnice (Tschechien) und der Insel Leros (Griechenland) an. So konnte anlässlich des 10-jährigen Bestehens der freundschaftlichen Beziehungen zu den ausländischen Gemeinden ein europäisches Fest auf dem neuen Asphalt gefeiert werden. Gabriele Heigl

Artikel vom 28.12.2010
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