Bayerisch-Ägyptische Verbindung

München · Magische Dinge

München · München – Was verbindet das Alte Ägypten mit dem Voralpenraum? Der Amulettgebrauch. Das zeigt eine aktuelle Ausstellung noch bis 9. Januar 2011 im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst München, Hofgartenstraße (Dienstag, 9 bis 21 Uhr, Mittwoch bis Freitag, 9 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag, 10 bis 17 Uhr, Montag geschlossen). Obwohl durch Jahrtausende und viele hunderte Kilometer getrennt, sind von beiden Kulturkreisen ähnliche Praktiken überliefert. Vom Liebeszauber bis zur Bannung von Krankheiten reicht die Bandbreite der magischen Zwecke. Diesen bemerkenswerten Parallelen geht das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst in der Sonderausstellung „Isisblut und Steinbockhorn – Amulettgebrauch in Altägypten und im Alpenraum“ nach. In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Nationalmuseum werden Objekte aus beiden Kulturkreisen ausgestellt und zueinander in Beziehung gesetzt.

Der Wunsch des Menschen, mithilfe magischer Praktiken in den Lauf der Welt einzugreifen und das persönliche Schicksal nach eigenen Wünschen und Vorstellungen zu steuern, ist ein kultur- und zeitübergreifendes Phänomen. Liebeszauber und Beschwörung der Fruchtbarkeit, Schutz bei Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, Bannung von Krankheit und Vermeidung von Verletzungen: Situationen aus dem Alltagsleben, die unter Zuhilfenahme bestimmter Gegenstände und Texte bewältigt werden sollen.

Rituale und magische Praktiken verkörpern im alten Ägypten die gleichwertige Ausübung der Religion. Im offiziellen Bereich ist es der König, der als Hoherpriester durch den Vollzug der Rituale den Kontakt zu den Göttern pflegt und den Zustand der Maat, der Weltordnung und Gerechtigkeit, garantiert.

Im privaten Bereich versucht jeder Einzelne, den Schutz bestimmter Götter mithilfe von Amuletten und bestimmten Gegenständen zu erreichen. Den altägyptischen Vorstellungen werden die entsprechenden Gegenstände aus unserem Kulturkreis gegenüber gestellt, die als Leihgaben vom Bayerischen Nationalmuseum zur Verfügung gestellt werden.

Eine Reihe von Publikationen aus dem 17. und 18. Jahrhundert veranschaulichen die Kontinuität spätantiker Vorstellungen bis hinein in die Neuzeit in Büchern über den Gebrauch von Amuletten, der Wirksamkeit von Edelsteinen und Heilpflanzen sowie der Anwendung geheimer Zeichen (Leihgaben der Bayerischen Staatsbibliothek). Das Auftreten ägyptischer Amulette in einem etruskischen Grabfund belegt den Glauben an die Wirksamkeit altägyptischer Magie auch außerhalb des Landes (Leihgaben der staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek).

Artikel vom 23.12.2010
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