Die ersten Karbonstangen sind da – allein das Wetter spielt nicht mit

Bogenhausen · Mae West-Spektakel wohl erst im Januar

Das 31 Meter hohe Montagegerüst mit den vier  Ebenen, im Hintergrund: Mae Wests »Unterleib«.

Das 31 Meter hohe Montagegerüst mit den vier Ebenen, im Hintergrund: Mae Wests »Unterleib«.

München/Bogenhausen · Endlich – die Montagearbeiten für den Oberkörper der Skulptur Mae West am Effnerplatz haben begonnen.

Münchner Wochenanzeiger-Themenseite: Bogenhausens Kunstwerk »Mae West«

Bedingt durch die notwendige intensive Materialprüfung der Karbonrohre ist es zu einer mehrwöchigen Verspätung gekommen, die spektakuläre Fertigstellung – ein Spezialkran hievt die 37 Meter lange Konstruktion auf den bereits stehenden 15 Meter hohen Stahlunterbau – kann erst im neuen Jahr erfolgen, wahrscheinlich am zweiten oder dritten Januar-Wochenende in einer Nacht-und-Nebel-Aktion. Vorausgesetzt, Petrus spielt mit, es fällt kein Schnee und es gibt kein Glatteis.

16 der insgesamt 32 pechschwarzen Stangen – jedes Rohr ist knapp 40 Meter lang und hat exakt 27,5 Zentimeter Durchmesser – wurden von einem ebenfalls pechschwarzen Tieflader mit der Namensaufschrift »Black thunder« angeliefert und neben dem 31 Meter hohen Hilfsgerüst mit vier Montageebenen gelagert, wo nun Stab für Stab das Kunstwerk zusammengesetzt wird. Zahlreiche Zaungäste mit Fotoapparaten verfolgten die Abladearbeiten, für die aus Sicherheitsgründen die linke Fahrspur der Effnerstraße stadtauswärts gesperrt worden war.

Anfang Dezember soll die zweite Lieferung mit den restlichen 16 Stäben folgen, danach wird die Zufahrt für einen riesigen Spezialkran zwischen dem Mae-West-Unterleib und dem Hilfsgerüst präpariert, damit dann Wochen später sicher in Millimeterarbeit der Oberkörper aufgesetzt, verankert und verschraubt werden kann. Dazu werden alle Zufahrtswege gesperrt, der Verkehr auf dem Mittleren Ring für etwa eine halbe Stunde gestoppt. Wenn die etwa 150 Tonnen schwere Konstruktion steht, im Volksmund bereits zu »Strickliesel« verballhornt, gehen die Arbeiten am Boden weiter: Die Gleise für die Straßenbahn nach St. Emmeram werden installiert – die Tram soll ab Herbst 2011 unter der Skulptur hindurchgleiten –, die Fahrbahnen gerichtet, der Effnerplatz herausgeputzt. Dann endlich hat München ein weiteres neues Wahrzeichen.

Ob die Riesendame ein Jahrhundertbauwerk wird, muss sich noch zeigen. Ein Karbon-Gebilde dieser Größe gibt es weltweit keines, Ingenieure und Hersteller betreten Neuland. Kritiker billigen dem, dem Sexsymbol Mae West nachempfundenen, Super-Kunstwerk von Rita McBride maximal 50 Lebensjahre zu. ikb

Artikel vom 30.11.2010
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