Tunnel bei Landshuter Allee aber nicht zu finanzieren

Moosach · Kampf der Blechlawine

150.000 Fahrzeuge am Tag: Wie lange rollt die Blechlawine noch oberirdisch? 	Foto: ws

150.000 Fahrzeuge am Tag: Wie lange rollt die Blechlawine noch oberirdisch? Foto: ws

München/Moosach · In etwa 150.000 Fahrzeuge rollen nach Angaben der Stadt pro Tag durch die Landshuter Allee. Dieser Streckenabschnitt des Mittleren Rings ist damit eine der am stärksten belasteten Straßen in Deutschland und eine wichtige Transitstrecke in Europa.

Die lärmende und stinkende Ringstraße zwischen Olympiapark und Donnersbergerbrücke geriet in den vergangenen Jahren immer wieder wegen ihrer hohen Feinstaubwerte in die Schlagzeilen. Selbst der erfolgreiche Feinstaub-Kläger Dieter Janecek hatte buchstäblich die Nase voll vom Leben neben der Blechlawine und zog samt Frau und Tochter weg.

Die Stadt hat nun ein »Handlungsprogramm Mittlerer Ring« erarbeitet und will Machbarkeitsstudien für mehrere Ring-Abschnitte in Auftrag geben, unter anderem auch für die Landshuter Allee. Es geht um den Abschnitt zwischen der Richelstraße in Neuhausen und der Hengelerstraße in der Wohnsiedlung Borstei in Moosach. Dort gibt es auf einem Teilstück schon einen Tunnel, südlich und nördlich davon aber rollt der gesamte Verkehr noch oberirdisch.

Planungs-, Bau- und Kreisverwaltungsreferat sowie das Referat für Gesundheit und Umwelt wollen nun Untersuchungen zur Verbesserung des Lärmschutzes, der lufthygienischen sowie der verkehrlichen Situation durchführen lassen. »Es sind dabei alle denkbaren Handlungsspektren zu untersuchen, ohne sich vorweg auf große Tunnellösungen festzulegen«, kündigt Stadtbaurätin Elisabeth Merk in einem Papier des Planungsreferates an, über das der Planungsausschuss erst noch beschließen muss. Der Moosacher Bezirksausschuss stimmte vorab der Beschlussvorlage zu. Die Stadtkämmerei weist Merk zufolge in dem Papier ausdrücklich darauf hin, dass »eine Finanzierung von weiteren Tunnelabschnitten nicht darstellbar« und »undenkbar« sei – insbesondere solange der Tunnel Südwest am Luise-Kiesselbach-Platz noch in Bau sei.

Die Ausbaustrecke beträgt 2,5 Kilometer, es wird der längste Tunnel in München. Die Röhren sind nach dem Terminplan des Baureferates voraussichtlich Ende 2015 fertig gestellt.

Artikel vom 30.11.2010
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