Bogenhausener stellten viele Anträge zur Versammlung

Bogenhausen · Rege Beteiligung

Bogenhausen · Fast 80.000 Menschen zählt der 13. Stadtbezirk, ein Boom-Viertel am Rand der Millionenmetropole. Entsprechend breit ist das Spektrum der Wünsche und Anliegen der Bewohner, die jetzt bei der Bürgerversammlung vorgetragen und abgestimmt wurden.

  • 66 zu 63 bei vielen Enthaltungen – mit dieser knappen Mehrheit bejahten die Bogenhausener einen Antrag von Alois Rauch, die Stadt soll den von 490 auf 535 Punkte erhöhten Hebesatz der Grundsteuer wieder senken. Beeindruckt hat die Bürger wohl, dass in der Nachbargemeinde Unterföhring der Wert bei 250 liegt.
  • Den Hüllgraben als Naherholungsraum, als Platz für die Natur erhalten – Thomas Geldermann erntete breite Zustimmung, im Rathaus muss »der Bedarf für Gewerbeansiedlungen nochmals überprüft« werden.
  • Wie sollen die Grün- und Biotopflächen samt jungem Wald entlang des Salzsenderwegs gestaltet werden? Ein Workshop soll dies erarbeiten – diesem Ansinnen von Herbert-Gerhard Schön stimmten die Bürger fast einhellig zu. Der Hintergrund: Ein Teil des Areals soll einem BMX-Verein als Trainingsgelände zur Verfügung gestellt werden.
  • »Die Meistersingerstraße erduldet zu viel Verkehr, die Strecke muss verkehrsberuhigt werden« – Antrag, wenn auch knapp, angenommen. Die Verkehrsexperten müssen ein Konzept erarbeiten.
  • Der Bus hält, die Autos stauen sich dahinter – Alltägliches auf der nagelneuen Richard-Strauss-Straße. Der Wunsch, nachträglich Bushaltebuchten einzurichten – ein FDP-Antrag liegt dem Stadtrat bereits vor – wurde von der Bürgern Bogenhausens glattweg abgelehnt. Auch der MVG-Fachmann hält Buchten für keine gute Idee.
  • »Wir wollen keine Stalin-Allee, wir sind in unserer Existenz bedroht« – so kommentierte ein Gastronom die städtische Aufforderung, die Freischankflächen entlang der Richard-Strauss- von der Mühlbauer- bis zur Prinzregentenstraße zu räumen. Aufklärung erfolgte durch Mechthild Kessler von der Lokalbaukommission: Es liegen keine Genehmigungen vor. Kesslers Vorschlag: Ein »Runder Tisch für den schönen Raum«, alles besprechen, Antrag stellen – so kann, wer will, schon im Frühjahr einen Kaffee oder ein Bierchen dort im Freien genießen.
  • Beleuchtung entlang des Schreberwegs in der Parkstadt – alle Bürger sagten Ja, hoffen, dass bald Leuchten installiert werden, denn dort sieht man nächtens kaum mehr die Hand vor den Augen.
  • Sportler und Fans raufen sich angesichts der Parkplatzsituation rund um die Johanneskirchner, Furkhof- und Sentastraße – Kleinbusse, Lastwagen, Anhänger, Campingfahrzeuge als Dauerblockierer – die Forderung von Bertram Hacker, eine Drei-Stunden-Parkzone einzurichten, wurde mit überwältigender Mehrheit angenommen.
  • »Wir brauchen den Verkehr der Schnäppchenjäger nicht« – das Ansinnen von Gerhard Schrüfer, an der Ecke Burgauer-/Rennbahnstraße keinen Discounter zuzulassen und vielmehr einen Vollsortimenter-Markt an Land zu ziehen, entspricht den Vorstellungen der meisten Daglfinger wie auch denen der Kommunalpolitiker.
  • »Bogenhausen ist einer der sichersten Stadtteile Münchens« und »im Stadtbezirk ist die Unfallhäufigkeit relativ gering« – diese Aussagen von Andrea Ortmayr, Leiterin der Polizeiinspektion 22, beeindruckten die Bürger. Zu denken gab ihnen jedoch die Tatsache, dass ein Drittel aller bei Unfällen Verletzter Radler sind – deshalb: »Helm tragen, bei Dunkelheit Licht an.« Ortmayrs Rat, damit’s sicher bleibt: »Rufen Sie uns an, wenn Ihnen etwas auffällt wir kommen lieber 99 mal umsonst als einmal zu spät.« ikb

Artikel vom 02.11.2010
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