Innenministerium plant neuen Belag an der A94

Bogenhausen · Neue Hoffnung für Lärmschutz

Bogenhausen · Zahlreich sind die Klagen und Beschwerden lärmgeplagter Riemer Anwohner der A94, die das seit Jahren steigende Verkehrsaufkommen tagtäglich hautnah zu spüren bekommen. Die Aussichten auf Verbesserungen waren bisher eher mau. Ein Schreiben des Bayerischen Innenministeriums zu einer Petition einer Riemer Bürgerin macht nun jedoch Hoffnung.

Das Ministerium bestätigt, dass in einem Abschnitt der A94 die Grenzwerte für Lärmsanierungs- maßnahmen überschritten werden. Es ist nun geplant, ab 2013 im Zuge der Erneuerung des Fahrbahnbelags einen lärmmindernden Asphalt zu verbauen. Der örtliche Landtagsabgeordnete Markus Blume begrüßt die Pläne des Ministeriums, setzt sich aber zusätzlich für eine nächtliche Geschwindigkeitsbegrenzung zwischen Steinhausen und Riem ein, um »hier kurzfristig eine Verbesserung für die Anwohner zu erreichen«. Der Umweltausschuss des Bayerischen Landtags folgte Blume bei seinem Votum und verlangt nun vom Innenministerium eine entsprechende Umsetzung. Auch eine Aktualisierung der Verkehrszählung auf der A94 ist angemahnt, da die letzte immerhin fünf Jahre alt ist.

Tempobegrenzung auf 80 km/h angestrebt

Grund für die nun festgestellte Überschreitung der Grenzwerte ist eine kürzlich vom Deutschen Bundestag vorgenommene Absenkung der Grenzwerte für Lärmsanierungen an Bundesfernstraßen. Dabei wurden die Grenzwerte um 3 dB(A) gesenkt, was nun zur Folge hat, dass auf Basis der Verkehrszählung aus dem Jahr 2005 im Bereich der Anschlussstelle Zamdorf Überschreitungen festgestellt wurden. Im weiteren Verlauf der A94 würden nach Angaben des Ministeriums jedoch keine erhöhten Werte festgestellt. Ein rechtlicher Anspruch auf nachträgliche Lärmschutzmaßnahmen leitet sich daraus allerdings nicht ab, weil der Planfeststellungsbeschluss für die A94 vor 1974 erlassen wurde. Das Innenministerium kündigte dennoch an, dass abhängig von der Haushaltslage etwa ab 2013 mit einer Fahrbahndeckensanierung zu rechnen sei. Dabei werde dann ein lärmreduzierender Belag verwendet, von dem alle Anwohner entlang der A94 profitieren werden.

Markus Blume fordert aber darüber hinaus Maßnahmen, »die kurzfristig zu verwirklichen sind«. Erfolgreich beantragt hat Blume im Umweltausschuss des Landtags ein Tempolimit von 80 km/h zwischen Steinhausen und Riem sowie eine Aktualisierung der Verkehrszählung. »Die letzte Zählung stammt aus dem Jahr 2005, damals wurde in München gerade der Richard-Strauss-Tunnel gebaut und es gab zahlreiche Verlagerungseffekte. Ich möchte nicht ausschließen, dass bei einer aktuellen Zählung die zulässigen Grenzwerte auch an anderen Stellen überschritten werden«, so Blume. Er verweist dabei auf die Lindauer Autobahn als Vorbild. Sie ist im Stadtgebiet durchgehend auf 80 km/h begrenzt.

Artikel vom 20.10.2010
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