Der EHC-Verteidiger bleibt trotz Null-Punkte-Wochenende gelassen

München · Petermann: »Fühle mich in München pudelwohl«

Felix Petermann (li.) freut sich meist mit den anderen. Gegen Wolfsburg traf er selbst.	Foto: Oliver Rabuser

Felix Petermann (li.) freut sich meist mit den anderen. Gegen Wolfsburg traf er selbst. Foto: Oliver Rabuser

München · »Ja mei«, sagt Felix Petermann gerne, bevor er anfängt zu reden. Das zeigt die Lockerheit des EHC-Verteidigers, der sich als Neuzugang zum absoluten Leistungsträger entwickelt hat. Es läuft für den ehemaligen Nationalspieler (35 Einsätze), bald dürfte er wieder das deutsche Trikot tragen. Deswegen nimmt er kleine Rückschläge recht gelassen. So auch das Null-Punkte-Wochenende, auf das der EHC zurückblickt. 2:3 in Krefeld, 1:5 in Wolfsburg, die Tabellenführung ist dahin. »In Krefeld zu spielen, ist immer schwierig. Das ist ein technisch starkes Team. Und Wolfsburg ist sowieso am allerschwierigsten zu spielen auswärts. Sie sind läuferisch das beste Team der Liga.«

Von Jan Lüdeke

Freilich ärgerte sich Petermann über die Leistungen. »Wir müssen die beiden Spiele jetzt schnell abhaken. Ich persönlich muss vor allem das Krefeld-Spiel vergessen.« Da klappte nichts beim 26-Jährigen. »So Tage gibt’s. Man findet einfach nicht rein, dann verspringt auch noch ab und an die Scheibe«, resümierte Petermann, der zudem drei Strafen verpasst bekam. »Die waren größtenteils unnötig.« In Wolfsburg musste der Füssener dann erneut zweimal in die Kühlbox, immerhin gelang ihm aber auch der Münchner Ehrentreffer, als er im Powerplay zum zwischenzeitlichen 1:4 einnetzte. Das zweite Saisontor für den Verteidiger, der nicht unbedingt als Vollstrecker gilt.

Der Wechsel nach München, nach vier Jahren bei Adler Mannheim, er hat sich für Felix Petermann bereits jetzt voll bezahlt gemacht. Beim Deutschland Cup (12. bis 14. November in München) wird Bundestrainer Uwe Krupp ihn wieder ins deutsche Aufgebot berufen. Denn beim EHC kann der Verteidiger endlich wieder zeigen, was er kann. »In Mannheim gab es so viele Spitzenspieler«, da war Petermann nur einer von vielen, oft nur in der dritten oder gar vierten Verteidiger-Reihe aufgestellt, »in München habe ich jetzt die Chance, viel mehr zu spielen.« Fazit: Chance genutzt.

Nicht nur die gewichtigere Rolle beim EHC ist ein Grund für den Aufschwung des Felix Petermann. »Das wichtigste ist das Team. Es macht richtig Spaß, man freut sich jedes Mal auf die Jungs. Und auch die Stadt ist super. Ich fühle mich in München pudelwohl.« Mit Martin Buchwieser und dessen Namensvetter Schymainski zieht Petermann oft um die Häuser, David Wrigley und Sebastian Elwing stoßen oft dazu, wenn es die familiären Umstände erlauben. »Der ganze Haufen ist einfach saulustig«, sagt der 1,90 Meter große Verteidiger, mit dem auf dem Eis eher weniger zu scherzen ist.

Wenn er nicht mit seinen Teamkollegen unterwegs ist, dann widmet Petermann seine Zeit seiner Freundin und seinem Hund. »Wir haben’s nicht weit zur Isar. Da spazieren zu gehen, ist ein Traum«, sagt der naturverbundene Füssener, den es auch mal in die heimischen Berge treibt. Immer in Bewegung sein, ist das Motto. Denn Petermann ist »Sportler durch und durch. Ich spiele Tennis, im Sommer gehe ich segeln. Nur mit dem Golfen klappt’s noch nicht so richtig.« In naher Zukunft wird jedoch vorübergehend nicht mehr so viel Zeit sein für sportliche Betätigung neben dem Eishockey. Petermann studiert nebenher internationale BWL, im Winter muss er mit seiner Bachelorarbeit beginnen.

Und mit dem EHC will er in dieser Zeit den eingeschlagenen Weg weitergehen, den Weg in Richtung Playoffs. »Ich bin überzeugt, dass wir da mitspielen können, wenn wir in jedem Spiel einhundert Prozent geben«, sagt der 26-Jährige. Von den zwei Niederlagen in Folge werde sich das Team nicht aus dem Tritt bringen lassen. »Das ist ganz normal im Eishockey. Das wird nicht das letzte Mal gewesen sein. Aber wir sind uns auch bewusst, dass es am Freitag gegen Düsseldorf jetzt doppelt schwierig wird.« Ab 20.20 Uhr geht es da gegen die Metro Stars. Und selbst, wenn es noch eine Niederlage setzen sollte – Petermann würde wohl sagen: »Ja mei.«

Artikel vom 18.10.2010
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