Wiener Schmäh und Münchner Charme statt cool

München · Meet and Greet: Münchner SamstagsBlatt-Leser treffen Marisa Burger und Max Müller („Rosenheim-Cops“)

Ein eingespieltes Team: Marisa Burger und Max Müller. Foto: ms

Ein eingespieltes Team: Marisa Burger und Max Müller. Foto: ms

München · Am 19. Oktober startet die zehnte Staffel von „Die Rosenheim-Cops“ mit 33 neuen Folgen im ZDF, gedreht im Chiemgau und in den Bavaria Filmstudios. 2002 flimmerte die erste Folge über den Sender, seitdem haben sich die Cops mit bayerischem Witz und Grant eine riesige Fangemeinde erspielt. Selbst Wiederholungen haben eine Traumquote.

Mit dabei in der neuen Staffel natürlich Kommissar Korbinian Hofer (Joseph Hannesschläger) – und seine gelegentlichen Nervensägen Sekretärin Miriam Stockl (Marisa Burger) und Polizist Michi Mohr (Max Müller). Wir sprachen mit den Publikumslieblingen, die seit der allerersten Folge an Bord sind. Marisa hat übrigens eine echte Polizeisekretärin in der Familie, die Tante Rosi... Max Müllers Leidenschaft gilt der Musik, schließlich ist er ausgebildeter Opernsänger. Und er ist Ehrenkommissar der deutschen Polizeigewerkschaft.

Münchner SamstagsBlatt: Herr Müller, was verbindet Sie mit Ihrer Rolle als Michi Mohr?

Max Müller: Ich bin ein Gemütsmensch. Einerseits bin ich sehr emotional, andererseits hab ich es auch gern gemütlich. Der Michi sicher auch, der sehnt sich nicht nach San Francisco, der findet Rosenheim schon ok (lacht) – Rosenheim, die ganze Welt!

Münchner SamstagsBlatt: Und Sie, Frau Burger, wie hat in den zehn Jahren Ihre Rolle auf Sie abgefärbt?

Marisa Burger: G'schaftlig von der Art her, das bin ich von Natur aus auch. Aber ansonsten mach ich die Tür zu und zuhause bin ich Ich. Ich glaub, mein Mann würde es auch grauenvoll finden, wenn ich so wäre wie die Stockl, privat trage ich auch andere Kleidung... Es ist eine Rolle, es ist mein Beruf! Ich komme nach dem Drehen heim nach Schwabing und dann heißt es „Mama, meine Lieblingsjeans muss noch gewaschen werden“ (Marisa Burger hat eine 16-jährige Tochter) oder „Ich hab Hunger, wir haben nix mehr zuhause, wer geht einkaufen“..., da steigt man schnell wieder raus aus so einer Rolle, aber das ist wichtig für die Bodenhaftung!

Münchner SamstagsBlatt: Frau Burger, was machen Sie in München, wenn Sie nicht drehen?

Marisa Burger: Gemeinsam mit Freunden was kochen, von denen viele nichts mit Schauspielerei zu tun haben. Ansonsten mache ich Sport. Ich geh viel in die Berge und Skifahren. Ich hau ganz gern mal ab aus München, aber bin auch gern da. München ist meine Heimat, da hol ich auch meine Kraft her.

Max Müller: Das finde ich bei der Marisa sehr schön, sie nimmt ihren Beruf wichtig, schafft es dabei aber auch Kind, Familie, Freunde und eben ihre Karriere unter einen Hut zu bringen. Ich find das immer traurig, wenn Leute sagen „Für mich gibt es nur Karriere“, und dann funktioniert das dann noch nicht so toll, wie man sich das erträumt hat... dann hast du keinen Rückhalt, keinen Partner, keine Familie, bist auch nicht mehr ganz so knackig...

Marisa Burger: ...dann stehst du alleine da, auch unter Kollegen.

Münchner SamstagsBlatt: Und wie ist das bei Ihnen? Sind Sie mehr als Kollegen?

Marisa Burger: Max und ich teilen uns beim Dreh einen Raum, wir nennen es Kabuff, da ist eine gelbe Couch drin, eine Lampe und zwei furchtbare Tigerstühle – aber da wird viel besprochen. Das ist auch ein Rückzugsraum, was auch ganz wichtig ist, weil als Schauspieler bist du offen, bis du ein Schwamm, bist für jede Stimmung sensibel. Wenn unten am Set 40 Leute rumwimmeln nimmst du das alles auf. Dabei hilft es ungemein, sich kurz zurückzuziehen, und sei es nur für drei Minuten: Sich kurz rausnehmen und dann mit voller Kraft wieder einsteigen. Das find ich sehr wichtig.

Münchner SamstagsBlatt: Keine Ermüdungserscheinungen nach all den Jahren „Die Rosenheim-Cops“?

Max Müller: Seit 24 Jahren übe ich den Schauspielberuf aus, zwölf Jahre davon habe ich nur Theater gespielt, darunter am Theater an der Josefstadt. Dabei hab ich so viele unverständliche Lyrik gelesen und seltsame Stücke gespielt... Also, ich liebe den Michi Mohr wirklich. In zehn Jahren gab es nicht einen Tag, an dem ich seine Uniform nicht gerne anhatte – privat würde ich sie eher nicht anziehen...

Münchner SamstagsBlatt: Sie haben ja auch Gesang studiert...

Max Müller: Ja, ich bin ausgebildeter Opernsänger, mache im Jahr 20 Konzertabende, das ist ganz gemischt, Mozart, Schubert, Chansons, Oratorien, das macht mir unglaublich Spaß, ein anderer Teil des Berufes, den ich sehr liebe. Mit dem Mozart-Programm darf ich übrigens am 14. Januar im Musikverein in Wien auftreten.

Münchner SamstagsBlatt: Wie kamen Sie zu der Rolle, Herr Müller?

Max Müller: Ich war eigentlich gar nicht vorgesehen! Der Joseph Hannesschläger stand fest, und ich war einer von über 100 Kollegen, die eingeladen wurden zum Casting als weiterer Kommissar. Aber ich wusste schon, dass des nix für mich ist...

Münchner SamstagsBlatt: Warum nicht?

Max Müller: Weil ich nicht cool bin! Und das ist eine ganz wichtige Voraussetzung für die Kommissar-Rolle. Ich bin dann zum Casting nach München gefahren und hab halt so bayerisch getan wie ich konnte. Zwei Monate später dann der Anruf: „Es ist leider nix geworden..., aber es gabad an bläden Polizisten, wollen's den spielen?“ JA! Da gehör ich hin.

Von Michaela Schmid

Nachbericht zum Meet and Greet, dem Leser-Treffen mit Marisa Burger und Max Müller („Rosenheim-Cops“)

Beim Münchner SamstagsBlatt gibts ein Meet and Greet zu gewinnen!

Artikel aktualisiert am 25.11.

Artikel vom 14.10.2010
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