Ein Herz für Dackel: Neuer Verein

München · „Ideal für die Stadt“

„Braucht ihr noch lang?“, scheint Justus zu denken bei der ersten Vorstandssitzung des Dackelclubs. Foto: kk

„Braucht ihr noch lang?“, scheint Justus zu denken bei der ersten Vorstandssitzung des Dackelclubs. Foto: kk

München · Was wäre München wohl ohne sein Original, dem kurzbeinigen Zamperl mit samtenem Fell und dem sprichwörtlich treuen Blick? Für Henrike Haarstick und Katja Tegtmeier unvorstellbar. Die beiden Studentinnen haben ihr Herz an den Dackel verloren.

Und der steckt von der Schwanz- bis zur Nasenspitze voller Qualitäten, davon sind die beiden jungen Frauen überzeugt. Konsequente Folge: die Gründung des Dackelclubs München e.V. am 16. Juli. Vergangenen Samstag, 2. Oktober, fand jetzt die erste Vorstandssitzung im Truderinger Wirtshaus statt. 34 Mitglieder zählt der junge Verein, darunter 15 auf vier Pfoten.

Grund für die Gründung des Clubs war der Eindruck, dass sich der Deutsche Dachshund leise, quasi Pfötchen für Pfötchen, aus dem Stadtbild und den Biergärten zu schleichen schien. Und das, obwohl es sich bei dem durchaus eigensinnigen Vierbeiner um ein weltbekanntes Maskottchen handelt: den „Dackel Waldi“ der Olympischen Spiele 1972. Unter den derzeit rund 30.000 offiziell gemeldeten Hunden der Landeshauptstadt sind nur etwa 2.000 Dackel zu finden. Folglich lautet das einhellige Ziel des Clubs: „Wir wollen einen Trend anstoßen, für mehr Dackel in München“, hat sich Vorsitzende Henrike Haarstick vorgenommen. Die angehende Juristin kam bereits vor acht Jahren „auf den Hund“.

Genauer gesagt, auf Hexi und Benni, zwei Prachtexemplare aus dem Tierheim. Ihre Vorliebe für Dackel wollte die heute 24-Jährige gern mit Gleichgesinnten teilen. „Aber ausgerechnet in München gab es keinen entsprechenden Verein“, hatte sie verblüfft feststellen müssen. Der erste Schritt zur Clubgründung war getan. Und nicht nur das. Annähernd zeitgleich konnte auch der Bayerische Dachshund Klub (BDK) seine Münchner Sektion wieder öffnen, die vor Jahren aufgrund mangelndem Engagements noch hatte geschlossen werden müssen. „Im Gegensatz zum BDK organisieren wir aber keine Zuchtschauen oder nehmen Prüfungen ab, wir sind eher freizeitorientiert“, erläutert Haarstick und ergänzt: „Wirklich jeder kann bei uns Mitglied werden, der Dackel mag, wir sehen das alles ganz locker“. Ein eigener Hund sei kein Muss.

Auf dem Vereinsprogramm stünden Spaziergänge („Dackelspiel und –spaß an der Isar“) und Ausflüge ins Münchner Umland ebenso wie gemeinsame Feiern. Im November sei auch ein Infoabend geplant, Thema: „Erste Hilfe und Medizin am Dackel“. Mit Vorfreude und auch ein wenig Ungeduld blicken die Mitglieder des Vorstands bereits auf ihr erstes Jubiläum, das einjährige Bestehen des Clubs 2011. „Dann wird es Münchens erste Dackelparty geben, mit vielen Überraschungen und Aktionen“, verspricht Henrike Haarstick. Mehr Infos unter www.dackelclub-muenchen.de.

Wer sich für einen Deutschen Dachshund interessiert, hat übrigens die Wahl der Qual. Es gibt ihn nämlich in drei Größen, als Rauh-, Lang- oder Kurzhaarmodell sowie mit rotem, schwarz-rotem oder schokofarbenem Fell. „Dackel sind die idealen Hunde für die Stadt, sie können überall mit hin und machen alles mit“, findet Katja Tegtmeier, Frauchen von Dackel Justus. „Er geht mit in die Uni oder ins Büro, darf mit ins Flugzeug und passt prima in eine Großstadtwohnung“. Justus sei der ideale Hund gerade auch für junge Leute. Und noch ein weiterer Trumpf: „Gegen einen Dackel sagt keiner etwas, selbst wenn er mal bellt. Ist halt ein Zamperl, heißt`s dann immer“, lacht Katja Tegtmeier und streichelt ihrem Justus über den Kopf. Von Kathrin Kohnke

Artikel vom 07.10.2010
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