Ausstellung im Jüdischen Museum München

Altstadt · Typisch! Oder Klischees?

Die Ausstellung »typisch! Klischees von Juden und Anderen« gastiert im Jüdischen Museum.   	Foto: VA

Die Ausstellung »typisch! Klischees von Juden und Anderen« gastiert im Jüdischen Museum. Foto: VA

München/Altstadt · Noch bis März 2011 zeigen das Jüdische Museum München und das Jüdische Museum Wien im Jüdischen Museum München, St.-Jakobs-Platz 16, die Ausstellung »typisch! Klischees von Juden und Anderen«.

In der Ausstellung geht es um das Sehen, die Wahrnehmung, Ordnung und Zuordnung von Bildern und Dingen, vom Fremden und vom Eigenen. Sie zeigt Gegenstände, Bilder, Fotografien und audiovisuelle Objekte, die Menschen darstellen oder etwas über Menschen aussagen sollen. Das heißt, sie beschäftigt sich mit Stereotypen.

Stereotype entstehen im Allgemeinen aus der Unkenntnis und der Angst vor dem Anderen, aus Unvorstellbarkeiten, Unerklärlichkeiten, Unverständlichkeiten, kurz: aus Furcht vor dem Nicht-Eigenen und in Abgrenzung zum Nicht-Eigenen.

Stereotype helfen, die Welt zu ordnen, sich selbst zu verorten, den Anderen einzuordnen. Positiv genutzt sind sie Hilfsmittel zur Charakterisierung des Anderen im Prozess der Positionierung des Selbst. Negativ genutzt sind sie Hilfsmittel zur Dämonisierung des Anderen im Prozess der Überhöhung des Selbst. Vor diesem Hintergrund stellt die Ausstellung »typisch!« zur Diskussion, wie sich Darstellungen typisierender Motive aus der bildenden Kunst zu Objekten aus der Trivialkunst verhalten und konfrontiert sie mit Arbeiten, die durch das Herausarbeiten von Paradoxien oder mit kritischer Ironie das Klischee in Frage stellen. In vielen Fällen kann sich aber auch diese Subversion nicht vom Vorwurf der Überlieferung von Stereotypen freisprechen; sie hilft lediglich, den Sachverhalt anders zu bewerten.

Wie der Titel schon sagt, beschäftigt sich die Ausstellung nicht nur mit antisemitischen Vorurteilen, es kommen auch Stereotype von beispielsweise Native Americans, African Americans, Aborigines vor. Diese Parallelen sollen sowohl zeigen, dass jüdische und antijüdische Stereotype keine Ausnahmeerscheinungen sind, als auch den Besucher für das Thema Stereotyp, Fremdbild und Vorurteil in einem globaleren Sinne sensibilisieren.

Mehr Informationen unter www.jmberlin.de und unter www.juedisches-museum-muenchen.de. Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 6, ermäßigt 3 Euro.

Artikel vom 29.09.2010
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