Veröffentlicht am 05.02.2009 11:35

Täter und Opfer waren Arbeitskollegen

Die Überwachungskamera der Tankstelle filmte den Täter. (Foto: PP München)
Die Überwachungskamera der Tankstelle filmte den Täter. (Foto: PP München)
Die Überwachungskamera der Tankstelle filmte den Täter. (Foto: PP München)
Die Überwachungskamera der Tankstelle filmte den Täter. (Foto: PP München)
Die Überwachungskamera der Tankstelle filmte den Täter. (Foto: PP München)

Am vergangenen Dienstag gegen 19.15 Uhr konnte der mutmaßliche Mörder von Markus Schindlbeck, Heiko K., im Auto des Opfers an der Grenze zwischen Österreich und Ungarn von Beamten der örtlichen Polizeiinspektion festgenommen werden. Das Fahrzeug, welches europaweit zur Fahndung ausgeschrieben war, brachte die Polizei mit auf die richtige Spur. Als sich der Fahrer bei der Überprüfung ausweisen musste, zeigte er die Papiere des Opfers vor, mit dem ihm eine gewisse äußerliche Ähnlichkeit verbindet. Daraufhin konnten die Beamten ihn sofort in Gewahrsam nehmen. Zur Stunde wird er in Österreich vernommen. Täter und Opfer kannten sich, da sie vor drei Jahren zusammen als Köche in derselben Gaststätte gearbeitet haben.

Kriminalhauptkommissar Richard Thiess aus München erklärte bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, „dass es keinen ernsthaften Zweifel daran gibt, dass es sich bei ihm um den gesuchten Täter handelt.” In der Wohnung des Opfers in Sendling konnten Blutspuren festgestellt werden, die darauf hinweisen, daß der Mord hier geschah. Ob die Leiche dort auch zerteilt wurde, weiß die Polizei bislang noch nicht. Der Täter entwendete aus der Wohnung die Kreditkarte und Bargeld des Opfers. Damit hatte er auf der Flucht insgesamt mehrere Tausend Euro ausgegeben, unter anderem für Benzin, einen Bolzenschneider, mehrere Müllsäcke und einen großen Koffer. Möglicherweise hat er die Leiche darin transportiert.

Mit dem Wagen des Opfers fuhr er dann große Strecken durch Bayern und die angrenzenden Länder. Videoaufzeichnungen beim Tanken zeigen ein einwandfreies Bild des Täters. Bei der Vernehmung hat Heiko K. der Polizei Hinweise gegeben, wo er die noch nicht gefundenen Leichenteile abgelegt hat. So habe er den Kopf des Opfers in den Inn geworfen, die Beine befänden sich in einem Waldstück in Tschechien, dort wo auch der Torso der Leiche gefunden wurde. Spaziergänger hatten am 30. Januar zwei abgetrennte Arme unterhalb einer Brücke in Geretsried entdeckt, die nach forensischen Untersuchungen dem Opfer Markus Schindlbeck zuzuordnen waren.

Bei dem Täter handelt es sich um einen ledigen Koch, der vor drei Jahren mit Markus Schindlbeck in der gleichen Gaststätte arbeitete. Über das Verhältnis zwischen den beiden Männern gibt es jedoch noch keine relevanten Anhaltspunkte, die zur Erklärung der Tat führen könnten. Das Motiv könnte Habgier gewesen sein, vermutete Staatsanwalt Florian Schlosser abschließend bei der Pressekonferenz.

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