Einige Vorstöße und Ideen, selbst Bürgerbegehren für eine grünere, lebendigere und gesündere Verdistraße gibt es bereits. Auch die vor einem Jahr gegründete Bürgerinitiative „Boulevard Verdi-Allee“ tut ihr Bestes dafür, dass die Verdistraße zu einer grünen Einkaufsmeile mit mehr sozialer Lebensqualität wird.
Am Freitag klinkte sich die Initiative erstmalig in die Veranstaltungen des Park(ing) Days von Green City e.V. ein. So wurde die Kreuzung Verdi-/Ecke Fraundorfer Straße zu einer von 17 Münchner „Green“-Oasen, die als Demonstration für mehr Grünflächen auf Straßen und Parkplätze genutzt wurden.
Die Wohnhilfe e.V. und das Alten- und Servicezentrum Obermenzing beteiligten sich mit Ständen und Kulinarischem. „Wir wollen die Grünfläche beleben und uns gemeinsam stark machen für einen Brunnen an dieser Ecke“, umriss Angela Scheibe-Jäger die Aktion. Besonders ein Brunnen könnte die grüne Ecke in eine echte Ruhezone verwandeln, meinte sie.
Doch eigentlich hätten die Akteure noch viel mehr Grünflächen in der Verdistraße besetzt, wenn es welche geben würde. „Die Straße ist viel zu triste. Grün feht hier einfach. Dabei könnten das die Bürger selbst in die Hand nehmen”, kritisierte Scheibe-Jäger.
Problem Nummer zwei, gegen das aufbegehrt wurde, war der immense Verkehr in der Ausfallstraße. „Wir wollen erreichen, dass der Verkehr von der Autobahn gleich in die Von-Kahr-Straße abgeleitet wird“, bekräftigte sie. Da seien die breiteren Fahrbahnen, der Lärmschutz und obendrein weniger Anwohner, beschwerte sie sich über die Städteplanung.
„Wir finden bereits Gehör bei Politikern und in der Presse“, so Scheibe-Jäger, die selbst für die SPD im Bezirksausschuss sitzt, jedoch den Verein für die Verdistraße als parteilos einstuft. „Nun müssen wir einfach weiter auf uns aufmerksam machen.“
Anliegen Nummer drei war die Durchsetzung des eingeschränkten Halteverbots in der Verdistraße. „Die Autofahrer kennen die Regelung des eingeschränkten Haltverbots zu gewissen Zeiten entlang der Verdistraße zu wenig“, erklärte Scheibe-Jäger. Trotz Halteverbots könnte zum Be- oder Entladen beziehungsweise Ein- oder Aussteigen gehalten werden.
„Die „legale“ Zeit von drei Minuten darf jedoch überschritten werden, wenn der Vorgang so zügig wie möglich durchgeführt wird. Mit dieser Regelung kann das häufig hier praktizierte, jedoch verbotene Parken auf dem Gehweg vermieden werden, durch das oft Fußgänger und Radler in Gefahr gebracht werden.“
Eins zeigte sich jedoch am Ende der Aktion: Die Anwohner freuten sich über die bunte Ecke und darüber, dass ihre Belange lautstark formuliert wurden. Eine Wiederholung der Kampagne hielten die meisten für wünschenswert. Doch im Namen der beteiligten Akteure schränkte Scheibe-Jäger ein: „Zwei Events im Jahr sind schon sehr viel für uns. Im Frühjahr hatten wir die Wanderbäume hier. Mehr können eigentlich nicht leisten.“