Trotz der wirtschaftlichen Lage können sich immer mehr Beschäftigte vorstellen, den Job zu wechseln. Das ist eines der Ergebnisse der aktuellen Ausgabe des JOBWECHSEL-KOMPASS, den die KÖNIGSTEINER Gruppe quartalsweise veröffentlicht. Für die repräsentative Erhebung werden regelmäßig mehr als 1.000 Beschäftigte in Deutschland befragt. Gemäß der aktuellen Erhebung steigt die Wechselbereitschaft der Deutschen im dritten Quartal des Jahres spürbar um 5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal auf nun 36 Prozent. Entscheidende Treiber dieses Trends sind vor allem jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zwischen 18 und 29 Jahren. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) von ihnen denken aktuell über eine berufliche Neuorientierung nach, ein sattes Plus von 15 Prozentpunkten gegenüber dem zweiten Quartal des Jahres.
Die Anziehungskraft von Unternehmen entscheidet sich dabei zunehmend auch an ihrem Umgang mit Zukunftstechnologien. Besonders deutlich wird das bei der Rolle von KI-Tools. Hintergrund: Mehr als die Hälfte der Wechselwilligen (56 Prozent) finden die Arbeitgeber besonders anziehend, die ihren Mitarbeitenden explizite KI-Schulungen als Weiterbildungsmaßnahmen anbieten. Zum Vergleich: Unter den Beschäftigten, die derzeit keinen Wechsel in Betracht ziehen, liegt dieser Anteil bei lediglich 31 Prozent. Ebenso wichtig ist für viele der offene Einsatz von KI im Arbeitsalltag: 50 Prozent der wechselbereiten Beschäftigten finden Unternehmen attraktiver, die transparent und offen KI-Tools in den Arbeitsalltag integrieren – auch hier ist der Unterschied zu den Nicht-Wechslern mit einem Unterschied von 19 Prozent erheblich. „Unsere Daten machen deutlich, dass KI-Kompetenzen und die Vermittlung derselben zu einem entscheidenden Faktor für Arbeitgeberattraktivität geworden sind“, sagt Nils Wagener, Geschäftsführer der KÖNIGSTEINER GRUPPE. „Wer seinen Beschäftigten hier gezielt Weiterbildung oder konkrete Anwendungsmöglichkeiten im Job bietet, positioniert sich als moderner und damit attraktiver Arbeitgeber.” Der Arbeitsmarkt selbst wird von den Befragten mehrheitlich positiv eingeschätzt. 57 Prozent aller Beschäftigten beurteilen ihre beruflichen Chancen derzeit als gut oder sehr gut, bei den Wechselwilligen sind es sogar 65 Prozent. Diese Zuversicht wird jedoch von einer gegenläufigen Entwicklung auf Unternehmensseite gebremst: Während im dritten Quartal 2024 noch 74 Prozent der Beschäftigten keinen Einstellungsstopp in ihrem Betrieb wahrnahmen, sind es aktuell nur noch 64 Prozent. Jede*r Fünfte berichtet inzwischen von einem aktiven Einstellungsstopp im aktuellen Unternehmen.
Kurzfristig rechnen die meisten Beschäftigten mit stabilen Aussichten. So gehen sie in einem Monat zu 80 Prozent von gleichbleibenden Chancen aus, nur weitere 12 Prozent erwarten bessere Perspektiven. Auf Sicht von sechs Monaten und einem Jahr wächst der Optimismus allerdings.