München gilt als die sicherste Großstadt Deutschlands - und will es auch bleiben. Unerlässlich dafür ist eine zuverlässige Infrastruktur, wozu auch die Feuerwehr gehört. Beste Voraussetzungen bietet der Neubau der Feuerwache 5 an der Aschheimer Straße, der jetzt fertiggestellt worden ist.
„Gut Ding will Weile haben”, meinte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter bei der offiziellen Eröffnung der Feuerwache 5. Denn nicht weniger als 15 Jahre seien von der Ausschreibung des Architektenwettbewerbs im Sommer 2010 bis zur endgültigen Fertigstellung des Baus vergangen. Dafür sei ein „unglaubliches Gebäude” entstanden, betonte Reiter. Gekostet hat der Neubau an der Ecke Aschheimer Straße/Anzinger Straße rund 120 Millionen Euro, Bauherrin ist die Landeshauptstadt München. Neben der Feuerwache 5 ist hier auch der zweite Standort des Katastrophenschutzes in München eingezogen.
Eine Feuerwache zu bauen, sei „keine alltägliche Aufgabe”, erklärte Münchens Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer. Dazu gab es während der Bauzeit, die sich über insgesamt acht Jahre hinzog, einige Krisen zu bewältigen. Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine sorgten zwischenzeitlich für Verzögerungen wegen krankheitsbedingten Ausfällen sowie für Lieferschwierigkeiten und Materialengpässe. Dennoch sei das Bauprojekt fristgerecht fertiggestellt worden, sagte Ehbauer.
Im ersten Bauabschnitt von 2017 bis 2020 entstand anstelle des Sportplatzes an der Aschheimer Straße der erste Teil der neuen Feuerwache. Nebenan lief der Betrieb in der 1951 eröffneten, trotz mehrerer Erweiterungen längst zu klein gewordenen Feuerwache 5 durchgehend weiter. Nach der Fertigstellung des ersten Teils stand der Umzug von der alten in die neue Wache an. Danach wurde die alte Wache abgetragen und an ihrer Stelle im zweiten Bauabschnitt von 2021 bis 2025 der zweite Teil des Neubaus hochgezogen. Schließlich galt es noch, die beiden neuen Gebäude zu einer funktionstüchtigen modernen Feuerwache zu vereinen - auch das ist inzwischen geschafft.
Die neue Feuerwache 5, deren Einzugsgebiet sich von Berg am Laim und Ramersdorf bis nach Haidhausen, Giesing, Perlach und Bogenhausen erstreckt, umfasst vier Geschosse, die einen Innenhof umschließen. Neben der großen Fahrzeughalle mit Waschplatz im Erdgeschoss und den Büros für die leitenden Mitarbeiter darüber beinhaltet das weitläufige Bauwerk unter anderem das Medizinlager und das zentrale Bekleidungslager.
Als Aufenthaltsmöglichkeiten für die Feuerwehrleute, die im Drei-Schichtmodell rund um die Uhr die Wache besetzen, gibt es neben Ruheräumen, begrünten Dachterrassen und einer Kantine auch eine Sporthalle sowie einen Fitnessbereich. Das Gebäude ist weitgehend unterkellert und umfasst auch eine Tiefgarage. In den Geschossen über der eigentlichen Wache sind 39 Dienstwohnungen mit eigenem Treppenhaus entstanden. Sogar einen Kinderspielplatz für die Angehörigen der Feuerwehr findet man auf dem rund 23.000 Quadratmeter großen Gelände.
Ein Hingucker, den jeder Passant in der Aschheimer Straße bemerken dürfte, ist die bunte Außenfassade der Nachrichtenstelle: Im Rahmen von QUIVID, dem Kunst-am-Bau-Programm der Stadt München, hat der Berliner Künstler Manfred Pernice ein zweiteiliges Kunstwerk namens „Ascona15” geschaffen. Nebenan im Erdgeschoss befindet sich der Multifunktionsraum mit Beamer und Leinwand. Diesen nutzt die Berufsfeuerwehr München zu Schulungszwecken, doch auch dem örtlichen Bezirksausschuss soll der Raum für Veranstaltungen zur Verfügung stehen.