Veröffentlicht am 23.07.2009 00:00

München · So seh ich das

Rund 7.200 Soldaten riskieren täglich in Afghanistan, im Kosovo oder am Horn von Afrika ihr Leben. Insgesamt sind bei Aus­landseinsätzen der Bundeswehr 81 deutsche Soldaten gefallen, davon allein 35 in Afghanistan. Sie tun das für uns und zwar ohne zu klagen. Schließlich haben sie einst gelobt, „der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“.

Abstrakte Worte, die für die Soldaten selbst, ihre Familien und Freunde schnell bittere Realität werden können. Sie sind stolz auf ihre Leistung. Und zwar zu Recht. Schließlich sind sie alle bereit, ihre eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen, um unsere Sicherheit zu gewährleisten. Aber bewusst ist das wohl nur den wenigs­ten. Kein Wunder, immerhin finden die meisten militärischen Veranstaltungen in Deutschland hinter schützenden Kasernenmauern abseits der Öffentlichkeit statt.

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Doch eigentlich entspricht ein Gelöbnis im öffentlichen Raum dem Charakter der Bundeswehr als Bürgerarmee. Schließlich sind deutsche Soldaten Staatsbürger in Uniform, die in letzter Instanz der inneren Führung, also ihrem Ge­wissen unterworfen sind. Sie sind keine reinen Befehlsempfänger, sondern elementarer Be­standteil unserer Demokratie. Als solche sichern sie den Frieden und die Freiheit von uns allen. Dafür haben die Soldaten Öffentlichkeit verdient – und sei es nur in Form eines Gelöbnisses auf dem Marienplatz. So seh ich das.

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