Wasserratten, die in den Sommerferien oder im Urlaub zu Hause bleiben, können sich freuen: Denn die Seen in ganz Bayern und somit natürlich auch in München und Umgebung sind größtenteils sauber. Im Münchner Osten werden unter anderem der Badesee Poing und der Deininger Weiher regelmäßig auf gute Wasserqualität getestet.
Am westlichen Ortsrand von Poing im Baugebiet Bergfeld liegt der künstlich angelegte, gleichnamige Badesee, der mit Grundwasser aus der Münchner Schotterebene gespeist wird. Ein Kiosk und sanitäre Einrichtungen sind vor Ort, ebenso wie große Liegewiesen. Diese Infrastruktur und die gute Wasserqualität haben dafür gesorgt, dass der Poinger Badeweiher heuer erstmalig als neues EU-Badegewässer gemeldet wurde. Die erste EU-Einstufung erfolgt anhand der Ergebnisse aus diesem Jahr am Ende der Badesaison 2008. Die bisherigen Ergebnisse der vergangenen Jahre gaben keinen Grund zu Beanstandungen.
Deininger Weiher ist kein EU-Badegewässer: Kein EU-Badegewässer ist der Deininger Weiher bei Straßlach. Die jüngste Messung dort in Sachen Wasserqualität hat zwar ein unbedenkliches Ergebnis gebracht, was aber nicht unbedingt eine reelle Auskunft gibt, da der Messwert nur den Tageszustand wiedergibt. So können zum Beispiel Regen oder die Anzahl der Wasservögel vor Ort den Wert beeinflussen: Niederschlag verursacht eventuell mehr Einschwemmungen und somit mehr Bakterien, mehr Vögel verursachen mehr Kot und somit ebenfalls mehr Bakterien.
Am vergangenen Freitag informierte der bayerische Staatsminister für Umwelt, Verbraucherschutz und Gesundheit, Otmar Bernhard (CSU), bei einem Pressetermin am Unterföhringer Feringasee über die außerordentlich gute Wasserqualität der bayerischen Seen. »Wir haben einen hervorragenden Zustand geschaffen«, sagte Bernhard. Im Jahr 2007 konnten über 90 Prozent der bayerischen EU-Badegewässer Bestnoten erzielen. Nur acht kleinere Seen konnten bei einzelnen Messungen die Grenzwerte nicht einhalten. Heuer sieht es in Sachen Wasserqualität sogar noch besser aus nur ein Prozent der bayerischen Seen fiel bei der Messung durch.
Aus den 360 bayerischen EU-Badestellen entnehmen die Gesundheitsämter von Mitte Mai bis Mitte September Gewässerproben. Bis Juni wurde 1.137 Mal in ganz Bayern getestet.
Um die Bezeichnung »EU-Badesee« zu erhalten, spielt nicht nur die Sauberkeit des feuchten Nasses eine Rolle, sondern auch die Infrastruktur. An den Gewässern müssen zum Beispiel Toiletten, Parkplätze und Kioske vorhanden sein.
Durch Teer, Blütenstaub, Vogel- und Hundekot und Grill-abfälle im Wasser erhöht sich auch die Anzahl der Bakterien, die dann Magen-Darm-Beschwerden und Durchfallerkrankungen verursachen können. Deshalb warnt Gerhard Schmid, Leiter des Gesundheitsamtes im Landkreis München, davor, etwa Grillgeschirr in den Seen auszuwaschen oder die Wasservögel zu füttern.
Weitere Informationen gibt es beim örtlichen Gesundheitsamt sowie auf der Homepage des Bayerischen Umweltministeriums .
ko