Das Ende des Münchner Transrapid-Projektes liegt jetzt schon fast neun Jahre zurück. Legendär die Stoiber-Rede »In zehn Minuten «. Um die Unterstützung der Bevölkerung zu gewinnen, stand seinerzeit ein Triebwagen der Magnetschnellbahn am Münchner Flughafen, designt im Rot der Deutschen Bahn.
Doch der Plan ging nicht auf, die Münchner wollten das teure Prestigeobjekt nicht, sogar örtliche Politiker der CSU sprachen sich gegen den Zubringer aus der Münchner Innenstadt zum Flughafen aus. Als die Baukosten in der Planung immer weiter anstiegen, wurde das Projekt beerdigt.
Das Industriedenkmal
wird als Schrott verkauft
Doch den Zug, das Modell, das einst am Münchner Airport stand, gibt es noch immer. Inzwischen steht der Triebwagen im Emsland an der Transrapid-Versuchsanlage bei Lathen und gammelt vor sich hin. Das will der CSU-Stadtrat Dr. Reinhold Babor jetzt ändern. Weil dem Ausstellungszug jetzt die Schrottpresse droht, spricht sich Babor dafür aus, den Zug für das Verkehrszentrum wieder in die Landeshauptstadt zu holen, und will die Stadtverwaltung dafür gewinnen. In einer Anfrage heißt es wörtlich: »Es ergeben sich Fragen, wie die Landeshauptstadt München sich einschalten kann, um den Transrapid nach München zu holen« vorausgesetzt, es besteht überhaupt Interesse daran.
Die Entscheidung sollte bald fallen, denn laut Vebeg GmbH, die im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums den Magnetschnellzug verkauft, ist die Ausschreibung für die drei Lose des Zuges bereits seit 25. Oktober beendet. Mit rund 20.000 Euro je Abschnitt könnte man schon dabei sein, reiner Schrottwert, versteht sich. Dazu kommen die Transportkosten, denn das gute Stück darf der neue Eigentümer selbst im Emsland abholen oder sich liefern lassen, auf eigene Kosten. Da kostet das Porto wahrscheinlich mehr als der Inhalt des Pakets.