Auch das Kreisjugendamt München, das für mehr als 58.000 Kinder und Jugendliche sowie ihre Familien zuständig ist, beteiligt sich an den bundesweiten Aktionswochen, um den Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis einen besseren Einblick in seine Leistungen und Aufgaben zu geben.
Neu dürfte dabei für viele sein, dass sich das Kreisjugendamt aus zwei Teilbereichen zusammensetzt, dem Jugendhilfeausschuss und der Verwaltung des Jugendamtes.
Dem Jugendhilfeausschuss gehören Mitglieder des Kreistages, in der Jugendhilfe erfahrene Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreter freier Träger der Jugendhilfe an. Er befasst sich mit allen Angelegenheiten der Jugendhilfe, erörtert aktuelle Problemlagen junger Menschen und ihrer Familien und beschließt letztendlich über die Rahmenbedingungen, innerhalb derer das Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) im Landkreis München umgesetzt wird. Diese Rahmenbedingungen sind im Landkreis München vergleichsweise sehr gut, so Uwe Hacker, der Leiter des Kreisjugendamtes.
Rund 12 Millionen Euro hat der Landkreis München im vergangenen Jahr allein für den Bereich Prävention ausgegeben. In dieser Summe sind unter anderem Ausgaben in Höhe von rund 4,76 Mio. Euro für die sozialpädagogischen Fachkräfte in der Jugendarbeit sowie Förderbeiträge für den Jugendsport enthalten. Mit Zuschüssen in Höhe von rund 1,5 Mio. Euro finanzierte der Landkreis im Jahr 2010 50% der Aufwendungen für die Jugendsozialarbeit an Grund- und Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien; bei den Förderschulen trägt er sogar 100% der Kosten. »An insgesamt 63 Schulen im Landkreis wurde 2010 Sozialarbeit angeboten. Das ist ein bayernweit einmaliger Standard nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ«, merkt Uwe Hacker an.
Natürlich wird dies erst durch die Komplementärfinanzierung der Städte und Gemeinden möglich, deren Engagement für die Jugend Hacker ausdrücklich lobt.
Auch im Bereich der Erziehungsberatung ist der Landkreis vergleichsweise gut aufgestellt. In sechs voll ausgebauten Erziehungsberatungsstellen mit mehr als 20 Planstellen für Psychologen und sozialpädagogische Fachkräfte, stehen den Bürgerinnen und Bürgern kompetente Ansprechpartner in Erziehungsfragen zur Verfügung. Insgesamt wendete das Kreisjugendamt München im Jahr 2010 fast 1,9 Mio. Euro für die Förderung der Erziehungsberatung auf.
Daneben fördert der Landkreis u. a. Familienzentren oder Eltern- Kind-Programme von Bildungsträgern. Im Rahmen der Frühen Hilfen wurde im Jahr 2009 die Beratungsstelle »AndErl« (Guter Anfang im KindErleben) ins Leben gerufen, die werdenden Eltern und Eltern mit Kindern bis zu drei Jahren frühzeitig kostenfrei und unverbindlich Hilfe anbietet. All diese präventiven Leistungen des Kreisjugendamtes verfolgen letztendlich das Ziel, für junge Menschen und ihre Familien möglichst positive Lebensbedingungen zu schaffen.
Aus den unterschiedlichsten Gründen waren bei fast 2.500 Familien mit insgesamt mehr als 3.100 Kindern im Jahr 2010 trotz präventiver Leistungen des Kreisjugendamtes individuelle Hilfen erforderlich. Dazu zählen zum Beispiel Hilfen zur Erziehung, das Pflegekinderwesen und Adoptionen, die Jugendgerichtshilfe, die Hilfen für junge Volljährige oder auch die Unterstützung des Jugendamtes bei der Geltendmachung von Kindesunterhalt und Unterhaltsvorschussleistungen.
Weitere Informationen stehen interessierten Bürgerinnen und Bürgern auf der Homepage des Landratsamtes www.landkreis-muenchen.de in der Kategorie Familie Gesellschaft Gesundheit Soziales unter dem Begriff Kinder, Jugend und Familie zur Verfügung.