Dorfidylle? Um 1960 musste man in Perlach genauer hinschauen. Der Pfanzeltplatz jedenfalls war wenig attraktiv. Die Fahrbahn der Ottobrunner Straße war dort geteilt, der Platz von ihr zerschnitten. Der Hachinger Bach floss in einem hässlichen Betontrog am Rande der zwischen den Fahrbahnen liegenden Fläche mit Bäumen.
Der »Verband der Kriegsbeschädigten« VdK-Ortsverband Perlach-Waldperlach-Neuperlach-Fasangarten nahm sich in dieser Zeit der Neugestaltung des Kriegerdenkmals an und bezahlte auch 2009 dessen Sanierung. 1949 gegründet, wuchs der Ortsverband mit Entstehen Neuperlachs zum zweitgrößten Ortsverband Münchens heran und setzt sich kompetent für sozial Schwache und Benachteiligte ein. Heute ist der »Sozialverband VdK Deutschland« Neuperlach eine feste Institution.
Letzteres galt in früheren Jahren auch für die »Malersdorfer Schwestern« bis 1964. Damals verließen sie nach 78 Jahren verantwortungs- und aufopferungsvollem Dienst das Kreiskrankenhaus München-Perlach. Bis 1974 stellte das Mutterhaus der kirchlichen Diakonie die Schwestern, dann erfolgte der Aufbau einer eigenen Pflegedienstleistung.
Auch das ehemalige Dorf Perlach hat sich stark verändert. 1967 werden dort »nur noch« 19 Höfe bewirtschaftet, es gibt noch 26 Gärtnereien. Eine Überraschung erlebten die Bauarbeiter 1968 bei der Bebauung des Areals zwischen Weddigen- und Schmidbauerstraße. Teile eines frühmittelalterlichen Gräberfelds wurden gefunden, ausgegraben und untersucht. 1999 wurde die Spurensuche an der Schmidbauer- und der Hofbauerstraße fortgesetzt und Gräber mit 30 Körperbestattungen aus dem sechsten Jahrhundert aufgedeckt.
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