Veröffentlicht am 14.07.2010 00:00

Politik und Party

Momentaufnahme auf der CSD-Politparade in München 1995.  (Foto: Horst Middelhoff)
Momentaufnahme auf der CSD-Politparade in München 1995. (Foto: Horst Middelhoff)
Momentaufnahme auf der CSD-Politparade in München 1995. (Foto: Horst Middelhoff)
Momentaufnahme auf der CSD-Politparade in München 1995. (Foto: Horst Middelhoff)
Momentaufnahme auf der CSD-Politparade in München 1995. (Foto: Horst Middelhoff)

Zum dreißigsten Mal findet in München der Christopher Street Day statt. Die Politparade am Samstag, 17. Juli, 12 Uhr, ab Marienplatz, ist Startschuss und gleichzeitig Höhepunkt des Jubiläums mit zweitägigem Straßenfest und RathausClubbing. Über 50 Formationen sind angemeldet.

Premiere für den Chrisopher Street Day München war der 28. Juni 1980. Die erste Politparade hieß damals noch „Stonewall-Demo“. Seitdem gab es an der Isar jährlich eine CSD-Veranstaltung. Eine Chronik ist im Aufbau. Der CSD München erinnert dieses Jahr nicht nur an den Beginn der weltweiten Schwulen- und Lesbenbewegung durch die Stonewall-Unruhen 1969 in der Christopher Street in New York, sondern auch an die eigenen Anfänge 1980 in München. Mittels Politik und Party wollen Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender ihre bunte Vielfalt auf die Straßen bringen und noch mehr Gleichstellung und Gerechtigkeit fordern. Das Klima in der Stadt sei zwar heute insgesamt lesben- und schwulenfreundlich, meint CSD-Sprecherin Rita Braaz. Das dürfe aber nicht zu dem Schluss führen, gesellschaftliche Gleichstellung und Akzeptanz sei schon erreicht. Etwa die Ehe, die Homosexuellen immer noch nicht offen stehe oder verweigerte Adoption. Im Alltag erlebten Homosexuelle weiterhin Abwertungen, Ausgrenzungen und Diskriminierungen, in Schule oder Arbeitsplatz.

Giehse und Fassbinder

Zum Jubiläum erscheint auch ein weiterer Themengeschichtspfad: „Geschichte der Lesben und Schwulen in München“. Der neue ThemenGeschichtsPfad zeigt die Bedeutung homosexueller Münchnerinnen und Münchner, wie zum Beispiel der Schauspielerin Therese Giehse, der Frauenrechtlerin Anita Augspurg oder des Regisseurs Rainer Werner Fassbinder, für das kulturelle und gesellschaftspolitische Leben in dieser Stadt – damals wie heute – auf und stellt so- wohl Orte als auch Menschen vor. Er ist ab sofort kostenlos in der Stadt-Information im Rathaus oder im Kulturreferat, Abteilung 4, Burgstraße 4, 4. Stock erhältlich.

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