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Fortführung unmöglich: Ausstellung im SMÄK zeigt das Naga-Projekt im Sudan


Von red
Ein Bild aus Zeiten, in der die Arbeit am Naga-Projekt im Sudan noch möglich war. Wegen des Bürgerkrieges ist die Situation dort jetzt chaotisch.  (Foto: © Naga Projekt)
Ein Bild aus Zeiten, in der die Arbeit am Naga-Projekt im Sudan noch möglich war. Wegen des Bürgerkrieges ist die Situation dort jetzt chaotisch. (Foto: © Naga Projekt)
Ein Bild aus Zeiten, in der die Arbeit am Naga-Projekt im Sudan noch möglich war. Wegen des Bürgerkrieges ist die Situation dort jetzt chaotisch. (Foto: © Naga Projekt)
Ein Bild aus Zeiten, in der die Arbeit am Naga-Projekt im Sudan noch möglich war. Wegen des Bürgerkrieges ist die Situation dort jetzt chaotisch. (Foto: © Naga Projekt)
Ein Bild aus Zeiten, in der die Arbeit am Naga-Projekt im Sudan noch möglich war. Wegen des Bürgerkrieges ist die Situation dort jetzt chaotisch. (Foto: © Naga Projekt)

SMÄK ist die Abkürzung für das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst in der Gabelsbergerstraße 35. Es befindet sich im Kunstareal in der Maxvorstadt, das beispielsweise auch die berühmten Museen am Königsplatz beherbergt. Aktuell zeigt das SMÄK eine interessante Sonderausstellung.

Bis einschließlich Sonntag, 27. Juli, kann im Museum „Mit Augen und Ohren: Eine archäologische Reise in den Sudan” unternommen werden – so der Untertitel der Ausstellung „NAGA – Die verschüttete Königsstadt”. Sie beleuchtet die Grabungsarbeiten in der Weltkulturerbestätte Naga im Sudan, die seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs 2023 unmöglich geworden sind.

Die Grabungsstätte hautnah erleben

Große begehbare Fotopanoramen und eine ausgefeilte Soundinstallation versetzen die Besucher in die sudanesische Steppe. So lässt sich die Forschungsarbeit hautnah erleben. Klanglandschaften und akustische Eindrücke machen die Ausstellung zu einem multimedialen Erlebnis und einem Plädoyer für den Schutz von Naga. Die Präsentation konzentriert sich auf den Grabungsalltag in Naga. Themen sind unter anderem die Vorbereitung von Kampagnen, das Leben in der Steppe und die Beziehung zu den Bewohnern. Fotografien und vor Ort aufgenommene Klänge schaffen einen intuitiven Zugang zur archäologischen Arbeit. Die Ausstellung war bereits 2023 im SMÄK zu sehen und ein großer Publikumserfolg.

Naga – bedrohtes Weltkulturerbe

Naga liegt am Rand der Sahara und war eine bedeutende Tempelstadt des antiken Reichs von Meroe (circa 350 v. Chr. bis 350 n. Chr.). Die gut erhaltenen Tempel und Ruinen bieten optimale Bedingungen für archäologische Forschung. Seit 2011 zählt Naga zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Grabungsteam unter Leitung von Dr. Arnulf Schlüter erforscht die Relikte, die afrikanische, ägyptische und hellenistische Einflüsse vereinen, und dokumentiert die Autonomie der sudanesischen Kultur.

Gegenwart und Zukunft sind ungewiss

Die aktuelle Situation im Sudan ist geprägt von Gewalt und einer humanitären Katastrophe: Der Bürgerkrieg dauert an und hat eine Rückkehr des Teams nach Naga in weite Ferne gerückt. Seit zwei Jahren kämpfen Armee und Paramilitärs um die Vormacht im Land. 20.000 Menschen starben bisher, 25 Millionen hungern, zehn Millionen sind auf der Flucht. Dies führte zu der größten Flüchtlingskrise weltweit. Bis zum Ausbruch des Krieges 2023 war das SMÄK mit dem Grabungs- und Restaurierungsteam im Sudan, das im engen Miteinander mit den Menschen vor Ort den kulturellen Reichtum des Landes dokumentierte. Aus Mitarbeitern wurden häufig Freunde, deren Situation heute unklar ist. „Aber es sind nicht allein die Menschen, um die unsere Sorge wächst. Inmitten des Kriegs ist Naga ohne Schutz. Ob Artefakte geraubt und für den illegalen Kunstmarkt außer Landes geschafft worden sind? Wir haben keine verlässlichen Informationen”, berichtet Dr. Arnulf Schlüter, Leiter des Projekts und Direktor des Ägyptischen Museums. Sicher ist, dass vieles für die weitere Auswertung der Grabungsergebnisse dokumentiert worden ist. Mehrere Grabungsfunde, darunter eine Stele der Königin Amanishaketo, sind im SMÄK in sicherer Hand. Die Stele ist Teil der Ausstellung und wird als Leihgabe des Staates Sudan für weitere fünf Jahre dort verbleiben. Gegenwart und Zukunft der Weltkulturerbe-Stadt Naga jedoch sind ungewiss.

Eintritt und Öffnung

Das SMÄK ist am Dienstag von 10 bis 20 Uhr und von Mittwoch bis Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. An Feiertagen kann man es ebenfalls von 10 bis 18 Uhr besuchen. Fällt ein Feiertag auf einen Montag, dann hat es auch an diesem Tag geöffnet.
Erwachsene zahlen regulär 7 und ermäßigt 5 Euro Eintritt. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Zutritt.
Für die Sonderausstellung „NAGA – Die verschüttete Königsstadt” ist ein zusätzliches Ticket erforderlich: Es kostet für Erwachsene 5 beziehungsweise 3 Euro. Auch hier ist der Eintritt für alle unter 18 Jahren umsonst.

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