Veröffentlicht am 18.11.2025 14:16

Ein Glücksfall am Martinstag

Am Ende waren alle glücklich, als der Container für den Verein Foodsaving & More aufgestellt war. (Foto: Nolte )
Am Ende waren alle glücklich, als der Container für den Verein Foodsaving & More aufgestellt war. (Foto: Nolte )
Am Ende waren alle glücklich, als der Container für den Verein Foodsaving & More aufgestellt war. (Foto: Nolte )
Am Ende waren alle glücklich, als der Container für den Verein Foodsaving & More aufgestellt war. (Foto: Nolte )
Am Ende waren alle glücklich, als der Container für den Verein Foodsaving & More aufgestellt war. (Foto: Nolte )

Ein Container, ein Missverständnis – und ein Happy End am Martinstag. Es war eine Lieferung, die so nicht geplant war – und gerade deshalb in Erinnerung bleiben wird. Der neue Lagercontainer für den Verein Foodsaving & More sollte eigentlich am 11. November geliefert werden. Doch als der tonnenschwere Koloss bereits am frühen Morgen des 10. November – einen Tag zu früh – vor dem Gelände der Freizeitanlage an der Lincolnstraße stand, war die Überraschung groß.
Der Fahrer, ein Mann aus Usbekistan, hatte eine weite Reise hinter sich. Er sprach kein Deutsch, war hungrig und fror in der morgendlichen Kälte. Die Kommunikation gestaltete sich zunächst schwierig – doch Carmen Nolte, die Projektverantwortliche, fand eine kreative Lösung: Mit Hilfe von deepl.com konnten sie und Herr Furie vom Baureferat, sich mit dem Fahrer verständigen und ihm zumindest ein wenig Wärme und Orientierung geben.

Ein Container ohne Fundament – und ohne Kran

Die Lieferung war nicht nur verfrüht, sondern auch unvollständig: Weder das versprochene Fundament war vorbereitet, noch war ein Kran zur Stelle, um den Container über den Zaun zu heben. Stattdessen hatte der Hersteller lediglich sogenannte „Gabelstaplertaschen“ mitgeliefert – ein Gabelstapler allein konnte das Problem jedoch nicht lösen. Carmen Nolte geriet kurzzeitig ins Schwitzen. Doch dann bewies sich einmal mehr: Auf gute Netzwerke ist Verlass. Juan Pierre Furie, Bezirksmeister des Baureferats Gartenbau G 32 – Unterhalt Südost der Landeshauptstadt München, bewahrte einen kühlen Kopf. Dank seiner hervorragenden Kontakte konnte kurzfristig ein Kran organisiert werden – und das ausgerechnet zum Martinstag, an dem München traditionell in Lichterglanz und Laternenumzüge getaucht ist.
Pünktlich um kurz vor sieben Uhr morgens rollten zwei LKWs an: einer mit dem Container, der andere mit dem Kran. Herr Pilekic von der Europäischen Schule sorgte dafür, dass die Schultore rechtzeitig geöffnet wurden. Und auch Hausmeister Herr Bauer vom Schulgelände der Lincolnschule hatte alles im Blick: Er öffnete pünktlich das Tor zur angrenzenden Freizeitanlage und ermöglichte so die präzise Justierung des Containers – ein entscheidender Beitrag zum Gelingen der Aktion.
Was dann folgte, war ein Paradebeispiel für reibungslose Zusammenarbeit: Innerhalb weniger Minuten hob der Kran den Container über den Zaun und platzierte ihn millimetergenau auf dem Fundament – das in einer nächtlichen Aktion bis nach Mitternacht von engagierten Helferinnen und Helfern vorbereitet worden war. Ein logistisches Kunststück, das ohne das Zusammenspiel aller Beteiligten nicht möglich gewesen wäre.
Nach erfolgreicher Platzierung des Containers war es Zeit für den Abschied. Carmen Nolte überreichte dem usbekischen Fahrer als Dankeschön eine süße Martinsgans aus Gebäck, eine Kiste geretteter Lebensmittel sowie eine warme Decke für die Rückreise. Gerührt und sichtlich bewegt nahm er die Gaben entgegen – und schloss Frau Nolte zum Abschied herzlich in die Arme. Ein Moment, der allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Der Verein zeigt sich dankbar für die unkomplizierte und tatkräftige Unterstützung aller Beteiligten. „Ohne das Engagement und die spontane Hilfe so vieler Menschen wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen“, sagt Carmen Nolte.

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