Nach dem 3D-Boom der 1950er und Anfang der 1980er Jahre hielt auch die 3D-Welle der 2000er Jahre nicht besonders lange an. Das Filmmuseum zeigt bis zum 24. Juni einen Rückblick auf Filme, welche die 3D-Technik klug zu nutzen wussten und die sonst nicht mehr im Kino zu sehen sind. Zu sehen sind insgesamt 30 zwischen 1953 und 2023 gedrehte Filme. An 15 Dienstagen werden um 18.30 Uhr und um 21.00 Uhr Filme gezeigt, die inhaltliche oder formale Gemeinsamkeiten ausweisen, zum Beispiel das Krimi-Doppel „Man in the Dark“ (1953) und „I, the Jury“ (1953) oder das Wim-Wenders-Doppel mit den Dokumentarfilmen „Pina“ (2011) und „Anselm“ (2023).
3D-Brillen sind an der Kinokasse für einen Euro erhältlich. Informationen zu allen Filmen sowie alle Termine der Reihe finden sich unter der Adresse www.muenchner-stadtmuseum.de/film Der Eintritt ins Filmmuseum kostet 7 Euro beziehungsweise 5 Euro bei Mitgliedschaft im Förderverein MFZ. Aufschlag bei Überlänge. Kartenvorverkauf ist sieben Tage im Voraus online oder an der Abendkasse möglich, die 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn öffnet. Es gibt keine Reservierungen. Das Kino des Filmmuseums ist rollstuhlgerecht zugänglich und mit einer Induktionsschleife für Hörgeschädigte ausgestattet.
Im Programm sind 3D-Filme aus der ganzen Welt, überwiegend aus den USA, aber auch aus Australien, Deutschland, Korea, Taiwan, Italien und Frankreich. Gezeigt wird auch der erste abendfüllende 3D-Film der Filmgeschichte, der aus der Sowjetunion stammt, „Robinzon Kruzo“ von Aleksandr Andrijevskij aus dem Jahr 1946, der in einem speziellen technischen Verfahren hergestellt wurde und mit nur wenig Dialog auskommt.
Ein Highlight der Reihe ist John Farrows Western „Hondo“ (1953) mit John Wayne in der Hauptrolle, der den Film auch produzierte. Gretchen Wayne stellte den Film freundlicherweise in der bislang unveröffentlichten restaurierten Fassung zur Verfügung. Zu sehen ist der klassische Western im Doppel mit „Taza, Son of Cochise“ von Douglas Sirk, in dem Rock Hudson einen Apachenhäuptling spielt.
Neben den Genres Horror, Western, Science-Fiction, Krimi und Musical gibt es auch einen 3D-Film von Jean-Luc Godard zu sehen, „Adieu au langage“ (2014), der die 3D-Technik für beide Augen und Ohren auseinandernimmt, um sie dann wieder zu rekonstruieren. Dieser Film ist keinem Genre zuzuordnen. Auf die Leinwand kommt er im Doppel mit „Love“ (2015) des Franzosen Gaspar Noé.