Rund um den Globus begrüßen Menschen das neue Jahr mit überraschend vielfältigen Bräuchen. Während hierzulande Sektkorken knallen und Wunderkerzen funkeln, setzen andere Kulturen auf Trauben, Wellen oder sogar zerbrochenes Geschirr. Oft haben diese Traditionen eine lange Geschichte und sind fest im Alltag verankert. Ihre Bedeutung aber ist überall gleich: ein glücklicher, erfolgreicher und liebevoller Start ins neue Jahr.
Spanien: Zwölf Trauben für zwölf Monate Glück
Punkt Mitternacht essen die Spanier zwölf Weintrauben, genau im Takt der Glockenschläge. Jede steht symbolisch für einen glücklichen Monat des kommenden Jahres. Viele Familien und Freundesgruppen verfolgen das Ritual gemeinsam, und nicht selten sorgt der Wettlauf mit den Glocken für Gelächter. Wer alle Trauben rechtzeitig schafft, soll besonders viel Glück haben.
Brasilien: In Weiß gekleidet über sieben Wellen
An Brasiliens Küsten tragen zum Jahreswechsel fast alle weiße Kleidung, die für Frieden und einen positiven Neustart steht. Tausende versammeln sich am Meer, um über sieben Wellen zu springen und bei jedem Sprung einen Wunsch auszusprechen. Blumen und kleine Gaben, die dem Meer überreicht werden, gelten als Zeichen des Respekts gegenüber Iemanjá, der Meeresgöttin, die Glück und Schutz spenden soll.
Dänemark: Glück bringt, was zerbricht
In Dänemark endet das Jahr mit einem lauten Klirren. Freunde und Familien bewerfen einander – oder genauer gesagt deren Türschwellen – mit altem Geschirr. Je mehr Scherben sich am Morgen vor der Haustür sammeln, desto mehr Glück und starke Freundschaften soll das neue Jahr bereithalten.
Kolumbien: Der Koffer für ein reisefreudiges Jahr
Viele Kolumbianer schnappen sich kurz nach Mitternacht einen leeren Koffer und laufen damit um den Häuserblock. Das Ritual steht für Vorfreude und Abenteuerlust und soll im neuen Jahr zahlreiche Reisen ermöglichen. Für viele ist es zudem eine Gelegenheit, sich gedanklich bereits mit neuen Zielen und Träumen zu beschäftigen.
Italien: Rot für die Liebe
In Italien gehört rote Unterwäsche an Silvester fast schon zum Pflichtprogramm. Auch bei uns ein typischer Brauch. Sie soll Glück in der Liebe, Leidenschaft und Lebensfreude bringen und muss dafür neu sein und in der Silvesternacht getragen werden. Manche werfen sie am Neujahrstag sogar weg oder verbrennen sie als Zeichen eines kraftvollen Neuanfangs.
Ob Trauben, Wellen oder Koffer – weltweit drücken Menschen ihre Hoffnungen mit liebevollen, fröhlichen oder mutigen Ritualen aus. Diese Vielfalt zeigt, wie sehr uns der Wunsch nach einem gelingenden Start verbindet, auch wenn die Wege dahin unterschiedlicher kaum sein könnten. Vielleicht inspiriert einer dieser Bräuche ja dazu, den eigenen Jahreswechsel um eine neue Tradition zu bereichern. In diesem Sinne: einen glücklichen und magischen Start in das neue Jahr.