Der erste Anlauf eines wirtschaftlichen Aufschwungs scheint ins Stocken zu geraten. Das reale Bruttoinlandsprodukt ging im zweiten Quartal 2025 saison- und kalenderbereinigt wieder zurück, nachdem es zuvor noch zwei Quartale in Folge gewachsen war. Manche Vorlaufindikatoren verbessern sich zwar, das Geschäftsklima in Deutschland hat sich aber im September wieder eingetrübt. Die konjunkturelle Schwäche ist am Arbeitsmarkt weiter sichtbar: Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben im September allein im Zuge der Herbstbelebung abgenommen. Bereinigt von jahreszeitlichen Einflüssen ist die Arbeitslosigkeit gestiegen, während die Unterbeschäftigung etwa gleich blieb. Saisonbereinigte Zunahmen gab es nur im konjunkturnahen Rechtskreis SGB III. Das Risiko, durch den Verlust der Beschäftigung arbeitslos zu werden, ist zwar vergleichsweise niedrig, nimmt aber stetig zu.
Gleichzeitig liegen die Chancen, Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Beschäftigung zu beenden, auf einem historisch niedrigen Niveau. Die Arbeitgeber sind nach wie vor zurückhaltend bei der Meldung neuer Stellen. Die sozial-versicherungspflichtige Beschäftigung nimmt im Juli nur sehr verhalten zu. Im September 2025 haben nach vorläufigen Daten 654.000 Personen an einer vom Bund oder der Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilgenommen. Das waren spürbar weniger als im Vorjahresmonat.