Am Dienstag, 21. Oktober, wurde in der Zentrale der GEWOFAG Gemeinnützige Wohnungsfürsorge, an der Kirchseeoner Straße 3, die Wanderausstellung »LehmZiegelStadt« eröffnet.
Die Ausstellung wird im Forum der GEWOFAG bis zum 11. November Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr zu sehen sein. In der von Dieter Zembsch und Hermann Wilhelm aufwändig gestalteten Ausstellung, die schon im Gasteig und im Technischen Rathaus ein großes Publikumsinteresse fand, wird die Geschichte einer Hauptzutat der Münchner Stadtentwicklung ausgebreitet: Während das Salz als Anlass der Münchner Stadtgründung im Jubiläumsjahr in aller Munde ist, ist der Stoff, aus dem die Stadt spätestens ab dem 14. Jahrhundert gebaut worden ist, weitgehend in Vergessenheit geraten: Lehm. Ebenso die Bedeutung, welche die Ortschaften rechts der Isar Haidhausen, Berg am Laim, Ramersdorf, Bogenhausen samt Englschalking, Denning, Johanneskirchen, Oberföhring als Rohstofflieferanten für das Wachstum der Stadt hatten.
Für die vier betroffenen Stadtbezirke und die Stadtteilkulturvereine Haidhausen-Museum, Bürgerkreis Berg am Laim, AK Stadtteilgeschichte Ramersdorf und NordOstKultur e.V. Anlass genug, diesen Aspekt der Stadtgeschichte in der Ausstellung in einem Buch im Ziegelsteinformat (Herausgeber.: Erich Kasberger und Winfried Eckardt, Volk-Verlag München, 14,90 Euro) darzustellen.
Initiiert und koordiniert hat das Projekt die Münchner Volkshochschule (MVHS). Mitgewirkt haben profunde Kennerinnen und Kenner der Stadtteilgeschichte wie Erich Kasberger, Dr. Willibald Karl, Karin Bernst und Renate Wirthmann, Fotografinnen und Fotografen (Michael Jochum und das »Projekt Fotografie) und nicht zuletzt der MVHS-Arbeitskreis »Ohne den Lehm daats München net gebn«. Buch und Ausstellung beschäftigen sich mit der Rolle des Rohstoffes Lehm in der Münchner Stadtgeschichte und arbeiten weitgehend unbekannte und verblüffende Aspekte der Münchner Stadtentwicklung heraus: Lehm als Baustoff Alt-Münchens, norditalienische Wanderziegler als erste Arbeitsmigranten in München, die Ziegelei als Prototyp frühindustrieller Rationalisierung, schillernde Lebensbilder von Ziegelbaronen im 19. Jahrhundert, Niedergang der Ziegeleien nach den Weltkriegen. Schließlich wird auch thematisiert, wie wenig von dieser stadtbildprägenden Industrie in München übrig blieb fast nichts.
Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Ein Programmflyer liegt in allen Anmeldestellen der Münchner Volkshochschule aus.
Infos unter www.mvhs.de