Das Martinsrieder Biotech-Unternehmen Morphosys will wachsen und zwar erheblich. Die derzeitigen drei verschiedenen Firmen-Standorte in Martinsried mit insgesamt rund 10.000 Quadratmetern reichen nicht aus. „Auf dem jetzigen Standort an der Lena-Christ-Straße sieht Morphosys kein Wachstumspotential“, erklärte Unternehmenssprecherin Claudia Gutja-Löser. Eine Umsiedelung sei daher dringend erforderlich. Und zwar eine, die das Unternehmen künftig auf einem einzigen Standort vereint.
„Die Gemeinde Planegg sieht es als sehr wichtig an, das Unternehmen Morphosys AG am Standort Martinsried zu halten“, bekräftigte Bärbel Zeller, Sprecherin der Gemeinde Planegg, schon im Sommer. Seither habe man im engen Kontakt mit dem Unternehmen geeignete Ansiedlungsflächen untersucht. „Besonders gut geeignet wäre ein Standort auf dem Campus Martinsried. Auch nach dem Bau des Biomedizinischen Zentrums, für das 2011 der Spatenstich erfolgen wird, wäre noch ausreichend Bauland vorhanden“, so Zeller. Auch andere Alternativen seien in der Diskussion.
„Über 65.000 Quadratmeter Fläche benötigt das Unternehmen in den kommenden Jahrzehnten, um seine ambitionierten Expansionspläne realisieren zu können“, berichtete Zeller. Eine derart große Fläche sei auf Planegger Flur kaum zur Verfügung, wie sie bedauerte.
Die Standortsuche konzentrierte sich in der letzten Zeit auf das Martinsrieder Feld – ein naturbelassenes Grundstück auf Gräfelfinger Gemeindegebiet zwischen Würmtalstraße und Neurieder Weg. Das hätte ein gemeinsames Gewerbegebiet von Gräfelfing und Planegg zur Folge. „Die Voraussetzung dafür wäre, dass beide Gemeinden Flächen einbringen“, erläuterte Zeller. Das Vorhaben scheiterte allerdings an regionalplanerischen, eigentumsrechtlichen und auch umweltpolitischen Einwände.
Bleibe noch die Campus-Variante, so Zeller. Dafür müsste zusätzlich zum Uni-Gelände ein Gewerbegebiet ausgewiesen werden. „Gespräche auf ministerieller Ebene laufen“, berichtete sie. Doch wie schnell das potentielle Gewerbegebiet grünes Licht bekäme, sei ungewiss. Für Morphosys könnte die Entscheidung zu spät kommen. Gutja-Löser bezeichnete den Vorschlag als interessant, „vor allem wegen der U-Bahnanbindung. Doch wichtiger ist uns ein zeitnaher Umzug.”