Aufregende Ralley in Tunesien – Zweiter Platz für Vater und Sohn

Trudering · Truderinger Wüstenfüchse sind zurück

Peter Kluge und Sohn Benjamin in ihrem Toyota Landcruiser in Tunesiens Sandwüste.  Foto: Privat

Peter Kluge und Sohn Benjamin in ihrem Toyota Landcruiser in Tunesiens Sandwüste. Foto: Privat

Trudering · Im März fuhren die Truderinger Wüstenfüchse – Peter Kluge und Sohn Benjamin – Richtung Genua zur Fähre nach Tunis, um an einer Wüstenrallye in Libyen teilzunehmen. Aber es kam anders. Aufgrund politischer Probleme wurde keinem Europäer die Einreise in Libyen gestattet. So wurde die Veranstaltung »Libya Rallye Raid« kurzfristig umorganisiert und mit einer zweiten Rallye aus Belgien zusammengelegt, um dann in Tunesien ausgetragen zu werden.

Peter und Benjamin Kluge

Diese kurzfristige Änderung führte zwangsläufig auch zu etwas organisatorischem Chaos und verlangte flexib­les Handeln seitens der Veranstalter und der Teilnehmer. Eine Herausforderung auch für den Navigator, der teilweise erst morgens um 7.00 Uhr die aktuellen Änderungen zu den Roadbooks bekam, also nur knapp eine Stunde bevor es hieß: Helm auf, Licht an und Start. Wenig Zeit zum Frühstücken, da die Änderungen einzuarbeiten sind und die Roadbooks exakt präpariert werden müssen.

Nicht die Geschwindigkeit alleine ist entscheidend bei einer Wüstenrallye, sondern vor allem auch die richtige Strecke zu finden und zu fahren. Die Wüstenfüchse verfuhren sich während der gesamten Veranstaltung nur zweimal kurz mit jeweils einer Viertelstunde Zeitverlust. Neben dem Zeitverlust besteht beim Fahren auf der falschen Strecke auch immer das Risiko, unerwartet auf Gefahrenstellen zu treffen, die im regulären Streckenverlauf im Roadbook vermerkt wären.

Drei Tage von den insgesamt sieben Etappen bestanden aus heftigen Sand- und Dünenpassagen, was den Truderingern sehr entgegenkam. Der serienmäßige Toyota Landcruiser HZJ71 mit 86 kw hat auf schnellen Pisten keine Chance gegen die hochgerüsteten Boliden der Konkurrenz, die teilweise auch mit eigenen Service-LKWs und -teams angetreten waren. Außerdem ist der kurze Radstand des Toyotas nicht gerade geeignet, um Kurven mit spektakulären Drifts schnell zu durchfahren. Im Dünenpassagen hat das kurze Auto aber Vorteile, da es wendiger ist und nicht so schnell in der Mitte auf den Dünen aufsetzt. Im Sand spielt die Leistung dann auch nur eine untergeordnet Rolle und es kommt mehr auf die richtige Fahrweise und den gewählten Weg durch die Dünen an. Sich einmal richtig festzufahren, kann eine halbe bis drei Stunden anstrengender Schaufelei bedeuten. Außerdem führt es zwangsläufig zur Erschöpfung und weiteren Fahrfehlern. Die Wüstenfüchse halfen unterwegs einigen festgefahrenen Teilnehmern, indem sie diese mit dem Toyota herauszogen.

Diese Hilfsbereitschaft machte sich dann auch bezahlt, als die Truderinger sich selbst einmal festfuhren und ein libyscher Teilnehmer, dem sie bereits mehrfach geholfen hatten, sie mit einem kräftigen Ruck aus der Lage befreite. Alle weiteren Dünendurchquerungen konnten ohne ein »Einsanden« bewältigt werden und der Toyota schnurrte wie ein Uhrwerk die Dünen rauf und runter, während der Navigator versuchte den günstigsten Weg durch das Sandmeer auszumachen, um zum nächsten anzusteuernden GPS-Punkt zu gelangen. Wird ein GPS-Punkt nicht exakt angefahren, so kann dort eine Durchfahrtskontrolle stehen und es würde eine saftige Zeitstrafe von zwei Stunden geben. Das Truderinger Team bekam keine einzige Strafzeit während der kompletten Veranstaltung.

So konnten die Truderinger Wüstenfüchse auf den Sandetappen immer unter den ersten drei Fahrzeugen durch das Ziel gehen. Auch bei den restlichen Etappen lag das Truderinger Vater/ Sohn-Team immer unter den Top-Ten. Diese Platzierungen und ein strafzeitfreies Konto führte letztendlich zu einem 2. Platz in der Gesamtwertung. Überglücklich und mit einem riesigen Pokal sowie unvergesslichen Eindrücken kehrten die Wüstenfüchse auf den eigenen vier Rädern zurück nach Trudering.

Münchens Sportler und sportliche Talente

Artikel vom 28.04.2010
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