Meisterwerke und Raritäten im Filmmuseum

Zentrum · Die Geschichte des 3D-Kinos

Szene aus dem 3D-Film »Coraline«. 	Foto: VA

Szene aus dem 3D-Film »Coraline«. Foto: VA

Zentrum · Vom 1. April bis zum 9. Juni zeigt das Filmmuseum Meilensteine des 3D-Kinos: Sechs abendfüllende Spielfilme in 3D von den 1940er-Jahren bis heute sowie stereoskopische Kurzfilme des Münchner Produzenten Alaric Hamacher. Eröffnet wird die Reihe am 1. April um 19 Uhr mit einem etwa zweistündigen Vortrag von Stefan Drößler über die Entwicklung des 3D-Kinos von den Anfängen um 1900 bis heute.

Karten können vorbestellt werden unter Tel. 23 39 64 50. Der Eintritt kostet 4/3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Zuschlag bei Überlänge und für die 3D-Brille. In der Diskussion um das 3D-Kino wird immer unterschlagen, dass die Stereoskopie keineswegs eine neue Erfindung ist, sondern mindestens so alt wie die Geschichte des Kinos.

Schon die Pioniere Louis Lumière, Georges Méliès und Max Skladanowsky experimentierten mit 3D, und schon in den 1930er-, 1940er- und 1950er-Jahren gab es 3D-Filme aus Frankreich, Deutschland, Italien, der UdSSR, Ungarn, Großbritannien, den USA und Japan. Das Problem bei all den verschiedenen 3D-Wellen, die seit 1953 das Kino erfasst haben: Schnell war die Sensation des 3D erschöpft, der technische Aufwand und die Unbequemlichkeit der 3D-Brillen standen in keinem sinnvollen Verhältnis zu dem, was auf der Leinwand geboten wurde. Nur wenige Filmemacher versuchten, aus dem 3D eine eigene Ästhetik zu entwickeln – und gerade diesen oft nicht spektakulären Filmen war kein großer Erfolg beschieden. Und so wird man auch bei der jüngsten 3D-Welle abwarten müssen, inwieweit sich wirklich neue Dramaturgien und neue Ästhetiken entwickeln, die die Technik langfristig am Leben halten. Die Filmreihe versucht, anhand einiger Beispiele aus der Geschichte des Films, aber auch aus der jüngsten Vergangenheit, die Möglichkeiten des 3D-Kinos aufzuzeigen. Bewusst wurden nur Filme ausgewählt, die Maßstäbe gesetzt haben und geschickt mit Räumen, Raumerfahrungen und innovativen Ideen experimentieren. Alle Filme werden digital im RealD-Verfahren oder analog mit zwei 35mm-Projektoren gezeigt.

Die Spielfilme in 3D: »Bei Anruf Mord«, USA 1954, Regie: Alfred Hitchcock (Mittwoch 7. April), »Inferno«, USA 1953, Regie: Roy Ward Baker (Mittwoch, 21. April), »Robinzon Krzuzo«, UdSSR 1946, Regie: Alexandr Andrijewski (28. April), »U2«, USA 2007, Regie: Catherine Iwend, Mark Pellington (5. Mai), »Coraline«, USA 2009, Regie: Henry Selick (2. Juni) und »Avatar«, USA 2009, Regie: James Cameron (9. Juni). Die Vorstellungen beginnen jeweils um 21 Uhr.

Artikel vom 30.03.2010
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