Retrospektive über Marianne Hoppe im Filmmuseum

Zentrum · Zwischen Akademie & Schafen

Marianne Hoppe in »Romanze in Moll«. 	Foto: Filmmuseum

Marianne Hoppe in »Romanze in Moll«. Foto: Filmmuseum

Zentrum · Bis 14. Februar zeigt bis 14. Februar zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, eine große Retrospektive über Marianne Hoppe, die 20 Spielfilme mit der Schauspielerin umfasst. Marianne Hoppe (1909 – 2002) begann ihre Karriere in den 1930er-Jahren am Theater. 1928 bis 1930 spielte sie am Deutschen Theater unter Max Reinhardt, 1930 bis 1932 am Neuen Theater in Frankfurt/ Main und von 1932 bis 1934 an den Münchner Kammerspielen.

Seit 1935 war sie am Preußischen Staatstheater in Berlin unter dem Intendanten Gustaf Gründgens engagiert. Von 1936 bis 1946 war sie mit ihm verheiratet; ihn schützte sie damit vor Verfolgung wegen seiner Homosexualität und sich selbst wegen ihrer Bisexualität. Hoppe lebte in den 70er-Jahren mit der Schauspielerin Anni Mewes zusammen.

Berühmt wurde Marianne Hoppe als Star der UFA als »Elke« in »Der Schimmelreiter« (1934) von Curt Oertel und Hans Deppe. Fortan galt sie als Inbegriff des norddeutsch-herben Landmädchens und gehörte zur Kultur-Elite des dritten Reichs. Die »schwarzen Seiten meines Poesiealbums« nannte Marianne Hoppe selbst diese Zeit in einem Interview von 1991, obgleich sie sich immer bemüht hatte, zum Regime eine Distanz zu wahren. Weitere bedeutende Rollen waren für sie die »Effi Briest« in »Der Schritt vom Wege« (1939) von Gustaf Gründgens (zu sehen am 16. Januar, 18.30 Uhr), »Romanze in Moll« (1943), 20. Januar, 18.30 Uhr, von Helmut Käutner.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte sich Marianne Hoppe vor allem auf ihre Theaterarbeit, stand noch bis ins hohe Alter von 88 Jahren auf der Bühne. Zuletzt war sie regelmäßig im Berliner Ensemble sowie am Wiener Burgtheater zu sehen. In der Fernsehserie »Kir Royal« (1986) von Helmut Dietl spielte sie eine Episoden-Hauptrolle. Eine Hommage an die große Schauspielerin drehte Werner Schroeter mit seinem Dokumentarfilm »Die Königin – Marianne Hoppe« (2001) im Filmmuseum als Abschluss der Reihe am 14. Februar, 18.30 Uhr. Hoppes Spielweise wurde mit einer anziehenden Mischung aus Burschikosität und Kraft auf der einen Seite und kühler Distanziertheit und Zerbrechlichkeit auf der anderen Seite charakterisiert. Ihre Direktheit und ihren trockenen Humor stellte Hoppe in vielen Interviews unter Beweis: »Ich bin Mitglied der Akademie der Künste und des Südbayerischen Milchschafezuchtverbands. Das sind meine Pole.«

Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Telefonische Kartenvorbestellungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich. Die Ausstellung »Marianne Hoppe. Erst Schönheit, dann Klugheit und dann das helle saubere Herz« ist noch bis zum 31. Januar im Deutschen Theatermuseum am Hofgarten zu sehen.

Artikel vom 13.01.2010
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