Das »Gleis 1« hat sich mit pfiffigen Ideen einen guten Ruf erworben

Ein beliebter Jugendtreff hat Geburtstag

Unterschleißheim · Sehr beliebt bei der Jugend ist Musik in jeder Form und Stilrichtung, ob Konzerte, Parties oder eigene CD-Aufnahmen. Die Zahlen der vergangenen beiden Jahre sprechen deutlich dafür.

Die hauseigenen Bandübungsräume werden derzeit von 11 Formationen mit circa 50 aktiven Musikern und Musikerinnen genutzt. Bei 44 Veranstaltungen konnten insgesamt 2.980 Besucher und Besucherinnen begrüßt werden.

Fünfmal pro Jahr organisierte das Team Konzerte oder Kabaretts in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt. Der Konzertbereich wird ergänzt durch fünf Open-Air-Veranstaltungen pro Jahr.

Auch der Partyraum im Untergeschoss wird sehr gut angenommen. Er wurde von 2.980 Jugendlichen im Rahmen von 72 Parties innerhalb der letzten zwei Jahre genutzt.

Die Termine beziehen sich ausschließlich auf Freitag und Samstag. Die Räume könnten aufgrund der großen Nachfrage oftmals mehrfach vergeben werden.

Der Kreativbereich hat sich im Laufe der zwei Jahre kontinuierlich weiterentwickelt. Neben Airbrush- und Graffity-Workshops können zum Beispiel Töpfer- oder Fotokurse belegt werden. Im Bereich kontinuierliche Grupppenangebote, Kurse, Workshops, Bandproben und Sportangeboten konnten 1999 insgesamt 3.726 und im Jahr 2000 5.795 Teilnehmer/innen verzeichnet werden.

Seit dem Umzug in das neue Haus werden auch Bewegung und Sport groß geschrieben. Gerade der Außenbereich mit seinen Angeboten Fun Court und Bodentrampolin ermöglicht eine breite Palette von sportlichen Aktivitäten. Der Fun Court lädt ein zu Volleyball, Fußball, Basketball und Hockey. Zudem gibt es eine Tischtennisplatte. Das Bodentrampolin ist Magnetpunkt rund um die Uhr. Erfreulich groß war auch die Nachfrage bei den Tanzangeboten im Saal. Diverse Fahrten (Besuch der Partnergemeinde Le Crès, Berlin-Fahrt) bereicherten das Angebot. Im offenen Bereich (Außenanlagen und Bistro) zählten die Mitarbeiter/innen in den letzten beiden Jahren wöchentlich 331 Jugendliche.

Ganz neue Wege werden seit zwei Jahren mit dem Angebot Café Glashaus bestritten. Es hat sich zu einem regelmäßigen Treffpunkt entwickelt. Im Unterschied zu anderen Cafés in Jugendzentren sorgt hier ein professioneller Cafébetreiber für das gastronomische Angebot. Die Preise entsprechen dem schmalen Geldbeutel der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Im Nebenraum bietet der Wirt zum Beispiel Live-Übertragungen von Sportveranstaltungen aller Art. Der Cafébetreiber koordiniert außerdem die Belegung des großen Veranstaltungsraumes.

Seit Februar 1999 wird die bisher bestehende »Komm-Struktur« des Jugendzentrums ergänzt durch die »Geh-Struktur« der mobilen, aufsuchenden Jugendarbeit. Hierbei suchen zwei Pädagogen/innen regelmäßig Jugendliche an deren Treffpunkten in der Stadt Unterschleißheim auf, um frühzeitig Problemlagen zu erkennen und entsprechend entgegenwirken zu können. Neben Einzelfallhilfe werden auch Projekte für ganze Gruppen initiiert. So entstand unter anderem die Möglichkeit, miteinander Nachtsport zu betreiben und dazu eine Sporthalle erst ab 21.00 Uhr abends nutzen zu können oder das Angebot Billard für Jugendliche im Ballroom zu organisieren und zu begleiten.

Prinzip dieser Aufgaben der mobilen Mitarbeiter ist hierbei immer die Hilfe zur Selbsthilfe, das Aufzeigen von Möglichkeiten und die Motivation junger Menschen zur Eigeninitiative. Die mobilen Pädagogen arbeiten mit anderen jugendrelevanten Einrichtungen, vor allem mit Schulen eng zusammen, um den informationsfluss zu gewährleisten und Energie zu bündeln. Ein wichtiges Prinzip der offenen Jugendarbeit in Unterschleißheim ist die Einbeziehung der Ideen und des Engagements der jugendlichen Zielgruppe. Hierzu gibt es verschiedene Gremien, die diese Art der Mitgestaltung ermöglichen. In den letzten beiden Jahren konnten acht Jugendliche zu Jugendleitern ausgebildet werden.

Für die Umsetzung des Gesamtprojektes steht dem Gleis 1-Team ein jährliches Budget von circa 750.000 DM zur Verfügung. Dieses Budget beinhaltet alle Kosten, angefangen von Personalausgaben, Sach- und Betriebskosten, sowie Ausstattung und Gebäudeunterhalt. Auch bei der Budgetierung eines Jugendzentrums beschreitet die Stadt Unterschleißheim zusammen mit dem Träger neue Wege. Die Verantwortlichkeit des Teams für das Gesamtbudget hat sich in der bisherigen Laufzeit bewährt. Letztendlich führte es sogar zu einer gesteigerten Effizienz. N.F.

Artikel vom 14.03.2001
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