Schach-Schulmeisterschaft: interessante Erfahrung für junge Hasenbergler

Hasenbergl · Grundschüler haben sich tapfer geschlagen

Hasenbergl · Die Schüler der Grundschule an der Paulckestraße haben sich bei der vor kurzem ausgetragenen Münchner Schach-Schulmeisterschaft gut geschlagen – auch ohne Sieg. Die Rekordzahl von 41 Mannschaften nahm in der Fachoberschule Technik in der Orleanstraße teil.

Das bedeutete mindestens 164 Schüler plus einer Vielzahl von Eltern, Betreuern und Ersatzspielern. Bezirksjugendleiter Hermann Weber hatte alle Hände voll zu tun, konnte aber auf bewährte Helfer wie seinen designierten Nachfolger Markus Lahm bauen, der die größte Gruppe in der Wettkampfklasse Grundschulen zu leiten hatte.

Der stärkste Spieler, der sich wie alle anderen Spieler auf die Stühle zwischen den Schulbänken der Fachoberschule Technik zwängen musste, war Julian Jorczik, der noch vier Tage zuvor bei der Schacholympiade für Deutschland im Einsatz war und tags darauf in der Schachbundesliga für den FC Bayern spielte. Allerdings übertrug sich sein Können nicht auf die Spielkünste seiner Mitstreiter des Gymnasiums Neubiberg, das bei nur zwei teilnehmenden Mannschaften in der Wettkampfklasse eins ohne Altersbeschränkung gegen das Erasmuss-Grasser-Gymnasium im Hin- und Rückkampf den Kürzeren zog.

Ebenso zahlenmäßig schwach besetzt war die Kategorie der Mädchenmannschaften, in der sich neben dem Maria-Theresia-Gymnasium nur noch die Grundschülerinnen der Paulcke- Schule aus dem Münchner Stadtteil Hasenbergl gemeldet hatten. Die Schülerinnen der Grundschule erhalten seit über einem Jahr wöchentlichen Schachunterricht im Rahmen eines Projekts der Münchner Schachstiftung. Das Schachtraining ist hier donnerstags in den normalen Stundenablauf integriert worden und erfreut sich bei den zum Teil aus schwierigem sozialem Umfeld kommenden Kindern großer Beliebtheit.

Parallel startete eine reine Jungenmannschaft der Paulcke-Schule in der Grundschulkategorie. Unterstützt wurden beide Teams durch Schachtrainerin Dijana Dengler, die auf der Olympiade für Bosnien-Herzegowina aktiv war, Direktorin Michaela Fellner und Konrektorin Tina Jöller, die als einzige Schulleiter anwesend waren. Der Altersunterschied in der Mädchenkategorie sprach jedoch zugunsten des Maria-Theresia-Gymnasiums, die in Hin- und Rückkampf die Oberhand behielten.

In der Grundschulkategorie ging es hoch her: Nicht nur die Kinder ließen im Feuereifer des Gefechts so manche Figur fliegen und sogar den ein- oder anderen König im Schach stehen, was eigentlich unmöglich ist. Da es jedoch den Umstehenden strengstens untersagt ist in die Partie einzugreifen und dies nicht immer beachtet wurde, kam es zu dem einen oder anderen hitzigen Wortgefecht am Rande des Schachbretts. Am Schluss hatte die Grundschule der Albert-Schweitzer-Straße in Ottobrunn knapp die Nase vorne: Neben drei 2-2 Unentschieden hatten Benedikt Schütz, Simon Leeb, Emran Hamed und Samuel Röttgermann neun Siege verbucht und sich damit vor die Europäische Schule und die Grundschule an der Forellenstraße geschoben, die jeweils vier Mannschaftspunkte abgegeben hatten.

Die Wettkampfklasse zwei, die Schüler der Jahrgänge 1992 und jünger am Start sah, wurde bei neun Mannschaften eine Beute des Oskar-von Miller Gymnasiums. Djordje Zivkovic, Daniel Upmeyer, Constantin Müller und Korbinian Ring ließen ebenfalls drei Unentschieden zu und rangierten einen Mannschaftspunkt vor dem Franz-Marc-Gymnasium Markt Schwaben.

In der Wettkampfklasse drei der Schüler bis Jahrgang 1994 gingen fünf Teams an den Start. Wie bei den Mädchen triumphierte hier das Maria-Theresia-Gymnasium ohne Verlustpunkt mit Dominik Collmer am Spitzenbrett. Das zweitplatzierte St.-Anna-Gymnasium erzielte 5-3 Mannschaftspunkte.

Am spannendsten verlief der Wettbewerb in der Wettkampfklasse vier: Hier waren am Ende unter zehn Mannschaften das Gymnasium Ottobrunn und das Werner-Heisenberg-Gymnasium-Garching punktgleich mit 17-1 Mannschaftspunkten. Da die Ottobrunner jedoch sämtliche Partien, außer zwei, gegen den direkten Konkurrenten gewannen, hatten sie am Schluss dreieinhalb Brettpunkte Vorsprung gegenüber den Garchingern und dürfen wie alle anderen Sieger im nächsten Jahr zur bayerischen Meisterschaft fahren.

Artikel vom 17.12.2008
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