»Verklärung Christi« könnte mit anderen Pfarreien Verbindung eingehen

Ramersdorf oder Perlach?

Pfarrer Otto Wiegele von der katholischen Pfarrei »Verklärung Christi« beim Meinungsaustausch mit Mitgliedern seiner Pfarrgemeinde: Bei der Pfarrversammlung wurde über einen möglichen Zusammenschluss mit benachbarten Pfarreien diskutiert.F.: ko

Pfarrer Otto Wiegele von der katholischen Pfarrei »Verklärung Christi« beim Meinungsaustausch mit Mitgliedern seiner Pfarrgemeinde: Bei der Pfarrversammlung wurde über einen möglichen Zusammenschluss mit benachbarten Pfarreien diskutiert.F.: ko

Ramersdorf · Mitglieder der katholischen Pfarrgemeinde »Verklärung Christi« an der Adam-Berg-Straße haben über einen möglichen Zusammenschluss mit anderen Pfarreien diskutiert. Bei der Pfarrversammlung sprachen die über 100 Teilnehmer darüber, was für oder gegen eine Verbindung ihrer Pfarrei etwa mit den Kirchen Sankt Michael in Perlach oder den in einem Pfarrverband zusammengefassten Ramersdorfer Kirchen »Maria Ramersdorf« und »Sankt Pius« spreche.

»Wir passen besser zur Kirche in Perlach«, sagte eine der Diskussionsteilnehmerinnen am Sonntag im Pfarrsaal. Viele Jugendliche seien musikalisch mit Sankt Michael verbunden. Dagegen spricht aber laut einem weiteren Pfarrgemeindemitglied, dass die Sozialstruktur von »Verklärung Christi« eher den Kirchen in Ramersdorf ähnle. Außerdem seien »Maria Ramersdorf« und »Sankt Pius« leichter mit dem Bus zu erreichen als Sankt Michael, wo man mit dem öffentlichen Verkehrsmittel »um drei Ecken fahren« müsse.

Kirchenpfleger Georg Mühlpointner fragte die Versammelten, ob die Kirchen in Ramersdorf etwas zu bieten hätten, »was nur dort geht«. Er sieht einen Zusammenschluss mit Sankt Michael als »Chance«. Die Perlacher Kirche sei eine »gut situierte Pfarrei« mit unter anderem einem »Zuckerl für die Jugendlichen«, nämlich einem Haus in den Bergen. In Sachen Familienarbeit tendiert eine Diskussionsteilnehmerin eher zum Verbund mit Ramersdorf. »Davon abgesehen ist Sankt Michael für mich gefühlt sehr weit weg, gleichzeitig aber auch spannend und neu.«

Auslöser für die Diskussion ist ein »Zukunftsforum« der Erzdiözese München und Freising, das eine geistliche Neuorientierung und -strukturierung der Pfarreien zum Ziel hat. Demnach wird es nur noch wenige Einzelpfarreien geben. Die meisten Gemeinden werden in größere Seelsorgeeinheiten zusammengefasst. Nach Vorgabe des Erzbischofs Reinhard Marx soll jede Seelsorgeeinheit von einem Priester geleitet werden. Jede Gemeinde ist dazu aufgerufen, eine Stellungnahme zu den Entwürfen dieser Neustrukturierung abzugeben.

Die Diskussion zum Thema am vergangenen Sonntag soll den Weg für die Gemeinde »Verklärung Christi« mit ihren etwas unter 4.000 Katholiken erst einmal ebnen. »Nachdem die Pfarreien aufgerufen sind, Standpunkte einzuholen, bereiten wir uns mit dem gemeinsamen Gespräch und Meinungsaustausch schon einmal vor«, sagt die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Petra Klein. Spruchreif werde ein Zusammenschluss aber erst, wenn Pfarrer Otto Wiegele in ein paar Jahren in den Ruhestand gehe. Für Pfarrer Wiegele ist wichtig, dass von der Gemeinde schon mal das Votum abgegeben werde. Was die Erzdiözese dann damit machen kann, stehe noch einmal auf einem anderen Blatt.

Pfarrer und pastorale Mitarbeiter werden mit dem Pfarrgemeinderat unter Berücksichtigung der Stellungnahmen nun ein gemeinsames Votum beschließen und dieses dem Dekan übergeben. Der Dekanatsrat und die Seelsorgerkonferenz des Dekanats werden beraten und dann ein Gesamtvotum des Dekanats verabschieden. Alle Voten müssen bis Ende Februar im Erzbischöflichen Ordinariat eingegangen sein, woraufhin dann auf Diözesanebene die Entscheidung fällt, ob und wie Pfarreien zusammengeschlossen werden. Kirsten Ossoing

Artikel vom 10.12.2008
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