Zukunft der Deisenhofener Squasher ungewiss

Deisenhofen · Hoffen und Bangen

Die Deisenhofener Squasher hoffen, ihre tollen Leistungen auch bald wieder zu Hause zeigen zu können. Hier spielt die Deisenhofnerin Pamela Hathway (im Bildvordergrund) während der deutschen Mannschaftsmeisterschaft. Foto: Verein

Die Deisenhofener Squasher hoffen, ihre tollen Leistungen auch bald wieder zu Hause zeigen zu können. Hier spielt die Deisenhofnerin Pamela Hathway (im Bildvordergrund) während der deutschen Mannschaftsmeisterschaft. Foto: Verein

Deisenhofen · Erst im Mai diesen Jahres konnten die Squasher vom Squashclub Deisenhofen große Erfolge einfahren. Die Damen wurden Deutscher Vizemeister und die Herren sind in die Bundesliga aufgestiegen. Jetzt steht die Erfolgsgeschichte vor einem vorzeitigen Aus, denn am Dienstag, 16. Dezember, soll die Halle, in der die Squasher trainieren zwangsversteigert werden.

Schon im Sommer letzten Jahres bahnte sich die Katastrophe an. Im Juli 2007 gingen auf einmal die Lichter aus! Von einem Tag auf den anderen stand der Deisenhofener Squashclub im letzten Jahr im Juli in seinen Hallen ohne Strom, Heizung und Wasser. »Wir konnten es damals gar nicht fassen, aber die Türen des Sportparks wurden innerhalb von 24 Stunden geschlossen«, berichtete Trainer Uli Brennstuhl, noch immer entrüstet über die Vorgehensweise durch die Zwangsverwaltung des Sportparks, der einem privaten Betreiber gehört hat, der Insolvenz anmelden musste. Während die Squasher als Pächter zumindest im Gebäude verbleiben konnten, musste der Tennisverein, der TC Sportpark Deisenhofen sowie die Gastronomie von heute auf morgen ausziehen. Doch Beharrlichkeit trug bei den Squashern Früchte, und bereits einen Monat später hatten sie wenigstens wieder Licht, Wärme und Warmwasser. Das war auch dringend nötig, denn ohne dies wären die Hallen in keiner Form mehr bespielbar gewesen. »Trotzdem haben die Spieler in den Wintermonaten letzten Jahres im Prinzip im Anorak trainiert, und das ist keine Koketterie!«, betonte Brennstuhl.

Seit Februar unterstützte die Gemeinde Oberhaching den Verein, der die Hallen gepachtet hat, in seiner Notlage mit 1.100 Euro monatlich, was die Kosten für Wasser, Strom und Heizung abdeckte. Vor allem ging es dem Verein darum das Projekt Leistungssport und den erhofften Einstieg in die Bundesliga nicht zu gefährden. Und das gelang mit Bravour, denn die Erfolge ließen in allen Sparten nicht auf sich warten. Dank dieser tollen Leistungen fand der Verein trotz seiner prekären Lage in den Trainingshallen riesigen Zuspruch, trainiert inzwischen 54 Jugendspieler und ist damit in diesem Bereich der erfolgreichste Verein in Deutschland. Die Abteilung der Freizeitspieler zählt 105 Mitglieder und kann nach Worten Brennstuhls prinzipiell gerne weitere Mitglieder aufnehmen, die Spaß und Freude am Squash haben. »Eigentlich dachten wir, dass der Zustand nur eine Übergangsphase ist, doch langsam sieht es so aus, als würde es sich etablieren«, erklärte der Trainer. Zunächst hoffte man, dass die Gemeinde im Rahmen des mittelfristig geplanten Sportdreiecks selbst die Hallen aufkaufen würde, doch dies geschah nicht. Bürgermeister Stefan Schelle gab schon im Mai anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Vereins zu verstehen, dass die Preisvorstellungen des Betreibers weit von den Möglichkeiten der Gemeinde entfernt liege und deshalb nicht gestemmt werden könne.

Vor einer Woche entschied der Haupt- und Finanzausschuss einstimmig die Squasher für ein weiteres Jahr finanziell zu unterstützen, damit sie in Oberhaching bleiben können. »Wir wollen mit aller Kraft in der Ortschaft bleiben, da die meisten unserer Kinder und Jugendlichen hier leben und mit dem Fahrrad kommen«, meinte Brennstuhl. Der Wechsel in eine andere Gemeinde wäre das Aus für die intensive Jugendarbeit. Inzwischen hat auch der Tennisclub, der früher im Sportpark war, wieder dort angefangen zu trainieren. »Durch die gemeinsame Arbeit ist der Zustand in den Hallen nun erträglicher geworden«, sagte der Sqashtrainer, der hofft, dass man bald wieder auch Wettkämpfe austragen kann »ohne sich schämen zu müssen«. Jetzt wird es erst einmal wieder spannend für die Sportler des Squashclubs Deisenhofen, leider aber nicht auf dem Squashcourt.

hol

Artikel vom 03.12.2008
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