Das Garchinger Gymnasium ist marode – Ismaning bewirbt sich als Standort

Ismaning · Eine einmalige Chance

Ein Gymnasium, drei mögliche Standorte. Die Bürgermeister Michael Sedlmair, Hannelore Gabor und Franz Schwarz haben unterschiedliche Vorstellungen zur Zukunft des Heisenberg-Gymnasiums.Fotos: ba; Montage: ABC Fotosatz

Ein Gymnasium, drei mögliche Standorte. Die Bürgermeister Michael Sedlmair, Hannelore Gabor und Franz Schwarz haben unterschiedliche Vorstellungen zur Zukunft des Heisenberg-Gymnasiums.Fotos: ba; Montage: ABC Fotosatz

Ismaning · Das Werner-Heisenberg-Gymnasium in Garching gefällt den Ismaninger Schülern, denn es liegt nahe und ist mit dem Fahrrad über schöne Radwege zu erreichen und liegt direkt an den Isarauen. Nun aber droht eine große Veränderung, weil die Schule derart marode ist, dass sich eine Sanierung kaum noch lohnt.

Einen Neubau im Norden Garchings lehnt die Gemeinde ab und nun wollen sich Ismaning und Unterföhring bemühen, aus dem Großgymnasium Garching zwei kleine zu machen.

Der fast einstimmige Wunsch von Lehrern und Eltern ist die Beibehaltung des jetzigen Standorts in Garching, wo sich Schulleiter Dr. Ulrich Hauner eine Sanierung mit Teilneubau wünschen würde.

Die Mitglieder des Schulzweckverbands haben aber andere Pläne. So wollte Garching ein Gymnasium im Norden der Stadt direkt angrenzend an den Uni-Campus bauen. Die Ismaninger Schüler hätten so einen 1,6 Kilometer längeren Weg und angesichts einer Tour quer durch die ganze Stadt Garching sowie teilweise entlang der Bundesstraße B11 wäre eine Fahrt mit dem Rad nicht mehr idyllisch, sondern beschwerlicher und vor allem gefährlicher.

Die Gemeinden Ismaning und Unterföhring tendieren dazu, angesichts des Wachstums der drei Kommunen aus einem Gymnasium zwei zu machen. Dabei berufen sich Ismanings Bürgermeister Michael Sedlmair und sein Föhringer Kollege Franz Schwarz auf das Gymnasium Grünwald, dessen Genehmigung binnen sechs Monaten erreicht wurde durch den Kreistag. Beide Gemeindechefs reden zwar (noch) nicht von einer Spaltung des Schulzweckverbands, aber sie sind sehr entschlossen. So hat Unterföhrings Bürgermeister Franz Schwarz bereits ein Grundstück angeboten direkt am S-Bahnhof. Eine Station mit der S8 zur Schule zu fahren wäre für die Ismaninger Kinder eine perfekte Anbindung, wie sie nach Garching nicht einmal theoretisch möglich wäre.

Aber auch ein Gymnasium in Ismaning ist denkbar. Michael Sedlmair denkt dabei an ein Grundstück in der Aschheimer Straße, welches auch nur 500 Meter vom Bahnhof entfernt ist. Auf Antrag der SPD wird die Gymnasiumsfrage demnächst im Gemeinderat behandelt.

Der Standort Garching wackelt, weil an dem Gymnasium so lange nichts gemacht wurde, bis eine Sanierung (32 Millionen Euro) fast genauso teuer wäre wie ein Neubau (39 Millionen). »Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht«, ruft Sedlmair den Garchingern zu und verweist darauf, dass unter Bauamtsleiter Helmut Horst in vorbildlicher Art und Weise die Realschule Ismaning saniert und erweitert wurde. Genau dies wurde in Garching versäumt. Für die Ismaninger könnte sich nun die wohl einmalige Chance eröffnen, neben einer Realschule auch noch ein Gymnasium zu bekommen. Nico Bauer

Artikel vom 30.09.2008
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