Plieninger Umgehungsstraße sorgt für Diskussionen in den Gemeinden

Pliening · Eine Lösung für alle?

Bei einer Informationsveranstaltung des SPD-Ortsverbandes wurde bereits heftig unter Parteikollegen diskutiert.Fotos: Gemeinde/ko

Bei einer Informationsveranstaltung des SPD-Ortsverbandes wurde bereits heftig unter Parteikollegen diskutiert.Fotos: Gemeinde/ko

Pliening · Für Ralf Kirchner, Kreisrat und SPD-Landtagskandidat, wird es nicht bei 8,8 Millionen Euro Kosten für eine Plieninger Umgehungsstraße bleiben. Er hält den Wert für »sehr optimistisch«. Kirchner war am vergangenen Donnerstag Gast einer Veranstaltung des Plieninger SPD-Ortsverbandes im Landshamer Hotel Königer, bei der unter anderem über die verschiedenen Varianten der Umgehungsstraße informiert wurde.

Die bisher bevorzugte parteienunabhängige Strecke schlängelt sich in S-Form von Norden und dann nordwestlich an Pliening vorbei, kreuzt die Staatsstraße zwischen Pliening und Landsham und läuft dann südlich an Landsham vorbei in Richtung Kirchheim. SPD-Mitglieder äußerten bei der Infoveranstaltung Bedenken, dass mit dieser Variante mehr Verkehr durch Neufinsing fließe. Außerdem würde diese Verkehrslösung die Nachbargemeinde Poing nicht zufriedenstellen. »Vor allem die Bürger in Poing Nord kommen über ihren eigenen Kreisel aus der Ortschaft raus«, die bräuchten die Anbindung an diese Umgehungsstraße nicht, sagte eine Plieningerin während der Veranstaltung.

Poings Bürgermeister Albert Hingerl (SPD) ist aus einem weiteren Grund gegen diese Variante der Umgehungsstraße. »Die Trasse geht so nah ans Poinger Wohngebiet heran, daneben wohnen jetzt schon sechs- bis siebentausend Bürger, später werden es einmal 10.000 sein.« Trotz allem Verständnis, das für Pliening vorhanden sei, ist diese Lösung für Hingerl nicht praktikabel: »Wir wollen schließlich versuchen, den Verkehr aus Poing herauszuhalten, so kommt er eher in den Ort hinein.« Der Plieninger Rathauschef Georg Rittler (CSU) sieht hingegen schon Vorteile in einer Anbindung der Nachbargemeinde Poing: Unter anderem werde Poings Ortsteil Grub »stark entlastet« und der Verkehr würde schneller aus Poing abfließen. »Aber«, sagt Rittler, »falls sich die Poinger querstellen, bauen wir auch ohne sie.« Einverstanden sind sowohl Albert Hingerl als auch Georg Rittler mit einem Vorschlag, den auch Ralf Kirchner während der SPD-Infoveranstaltung gemacht hat: Alle beteiligten Gemeinden, also Pliening, Poing, Kirchheim und Finsing sollten sich an einen Tisch setzen und versuchen, gemeinsam eine Lösung finden.

400 000 Euro will die Gemeinde Pliening für das Planfeststellungsverfahren einsetzen, um gut vorbereitet zu sein, wenn ab 2010 der Straßenausbauplan vom Freistaat Bayern fortgeschrieben wird. Wird die Ortsumfahrung dann in die Entwicklungsstufe 1 des Straßenausbauplans eingestuft, habe man bis dahin bereits Baurecht geschaffen und könnte, wenigstens theoretisch, gleich mit dem Bau beginnen, sagte Bürgermeister Georg Rittler. Sollte es das Bau-Projekt in den Straßenausbauplan schaffen, trägt der Freistaat die 8,8 Millionen komplett selbst. Falls nicht, müsste die Gemeinde Pliening einen Teil übernehmen. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 21.09.2008
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