Das Metropol-Theater in Freimann feierte seinen zehnten Geburtstag

Freimann · »Wenn nicht hier – wo dann?!«

Ensemblemitglieder versteigerten eine Nebenrolle bei einer Aufführung der »Ballhaus«-Revue im Prinzregententheater.	Foto: sg

Ensemblemitglieder versteigerten eine Nebenrolle bei einer Aufführung der »Ballhaus«-Revue im Prinzregententheater. Foto: sg

Freimann · Jede Menge Stadtprominenz tummelte sich am vergangenen Samstag in Freimann – denn es gab ein besonderes Jubiläum zu feiern: Das Metropol feierte sein zehnjähriges Jubiläum. OB Christian Ude, Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers sowie Dr. Axel Berg, SPD-Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des Freundeskreises Metropol-Theater – sie alle gaben sich die Ehre und feierten zusammen mit Ensemble-Mitgliedern, Regisseuren, Schülern der Everding-Theaterakademie, mit zahlreichen Mitgliedern des Freundeskreises und begeisterten Besuchern den Geburtstag des Theaters im ehemaligen Vorstadtkino.

Mit einem kreativen Programm für Kinder startete die Feier gegen halb fünf nachmittags. Den offiziellen Festakt läutete gegen 18.15 Uhr ein Chorgesang des Metropol-Ensembles ein. In einer launigen Festrede erzählte OB Christian Ude, selbst Fördermitglied des Metropol, vom schwierigen finanziellen Beginn im Jahre 1998 und lobte auch Namen und Ort des Theaters: »Hier in Freimann eine Kulturinstitution dieser Art zu schaffen, grenzt schon an Tollkühnheit.« Durch das Metropol sei eine gute Portion Nostalgie in die Nachbarschaft von Freimann gezogen – und »zum Glück« keine weitere Lebensmittel- oder Getränkekette entstanden. »Darauf sollten die Freimanner jetzt richtig stolz sein. Das Metropol ist ein grandioses Haus. Ich wünsche mir, dass die Faszination auf andere Häuser überspringt«, betonte Ude. Seine Bemerkung, Freimann schmücke sich »mit dem Metropol-Theater wie die Auensiedlung mit der Moschee«, stieß beim Publikum auf heiteres Gelächter.

Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers würdigte in seiner kurzen Rede vor allem die große Anzahl guter Inszenierungen, vom Klassiker »The Black Rider« über »Clockwork Orange« bis zum »Ballhaus – Erinnerung an ein Jahrhundert«. »Obwohl am Rande der Stadt, rückt es das Theater in die Mitte der Stadt«, erklärte Küppers. Der Bundestagsabgeordnete Dr. Axel Berg erinnerte sich, das Metropol von Anfang an begleitet zu haben, bei der Gründung 1998 noch als Bezirksvorsitzender von Schwabing-Freimann und heute als Vorsitzender des an die 800 Mitglieder zählenden Fördervereins. Um Ausbaupläne wie einen Vorbau für das Theater finanzieren zu können, warb er in seiner Ansprache für den Kauf von Theaterstühlen wie auch um neue Mitglieder des Freundeskreises. Jochen Schölch, Gründer und Intendant des Metropol, blickte in seiner Rede mit Stolz auf das Jubiläum zurück: »Jetzt ist das Theater zehnmal so alt, wie die Prognosen uns zugestanden haben. Das einzige, was ich am Anfang hatte, war Mut – aber nicht die Mittel. Als ich damals die Räumlichkeiten des Vorstadtkinos gesehen habe, wusste ich: ›Wenn nicht hier, wo dann?‹«.

Gegen 22 Uhr sorgte eine Versteigerung für gute Stimmung im Metropol. OB Ude als Auktionator feuerte das Publikum an, möglichst viele Gebote für eine Nebenrolle im Prinzregententheater in dem Stück »Das Ballhaus. Eine Erinnerung an ein Jahrhundert« unter der Regie von Jochen Schölch abzugeben. Gewinner dieser amerikanischen Versteigerung war übrigens, neben dem Metropol, dem die Erlöse zufließen, nicht der Meist-, sondern der Letztbietende.

Am 19. September startet das Metropol mit seinem Herbstprogramm. Zu sehen sind die Stücke »Dogville« und »Reinecke Fuchs«, der musikalische Theaterabend »Die Furien«, aber auch ein Auftritt des Mentalisten Markus Beldig. sg

Artikel vom 16.09.2008
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