Unterschleißheims Investitionen für Kinder werden nach und nach sichtbar

Unterschleißheim · Mehr Platz für die Zukunft

Inge Irschina und Gabriele Stark-Angermeier von der Caritas freuen sich mit Bürgermeister Rolf Zeitler, Hortleiterin Daniela Wittig (von links) und den Kindern über die Erweiterung des Caritas-Horts.	 Foto: ko

Inge Irschina und Gabriele Stark-Angermeier von der Caritas freuen sich mit Bürgermeister Rolf Zeitler, Hortleiterin Daniela Wittig (von links) und den Kindern über die Erweiterung des Caritas-Horts. Foto: ko

Unterschleißheim · »Die Zwischenlösung gehört der Vergangenheit an«, sagte Rathauschef Rolf Zeitler bei der Schlüsselübergabe für die neuen Räume des Caritas-Horts vergangenen Freitag. Für die Kinder bedeutet das: Auf den Türen der neuen Gruppenräume begrüßen ein Känguru und eine Schildkröte freundlich die Grundschüler, helles Holz schafft eine heimelige Atmosphäre, Schreibtische und Spielsachen stehen für ein ausgewogenes Verhältnis von Hausaufgaben und Freizeitbeschäftigung bereit.

Ursprünglich hatte der Hort sowieso schon vier Gruppen à 26 statt regulär 25 Kinder, die in Räumen in der Ganghofer-Grundschule untergebracht waren. Im September 2007 kam eine fünfte Gruppe dazu, die mit dem schuleigenen Mehrzweckraum vorlieb nehmen musste. So konnte es nicht weitergehen. In den neuen Räumen, die vorher ein Küchenstudio beherbergt haben, gibt es nun Platz für 36 Schüler, aufgeteilt auf zwei Gruppen mit jeweils 18 Kindern.

Was auch für eine geringere Besetzung der anderen vier Gruppen sorgt: Es gibt jetzt drei Einheiten mit 25, eine mit 15 bis 20 und die neuen beiden Gruppen mit jeweils 18 Kindern. Die Horterweiterung um rund 200 Quadratmeter Fläche hat 500.000 Euro gekostet. Laut Zeitler ist der Bedarf an Hortplätzen in Unterschleißheim jetzt zu ungefähr 90 Prozent gedeckt. Zwar gibt es für die knapp 1.700 Kinder zwischen sechs und elf Jahren in der Stadt nur 331 Hortplätze, aber die Nachfrage sei auch nicht so groß. Bei Kindergartenplätzen sei der Bedarf bereits zu über 100 Prozent gedeckt. Wegen der freien Kindergartenplätze würden sogar Münchner Eltern nach Unterschleißheim ziehen. Der größte Mangel herrscht an Krippenangeboten: Ganze 170 Plätze stehen 710 Unterschleißheimer Kindern zwischen null und drei Jahren zur Verfügung.

Auch deshalb fand vergangene Woche noch eine Schlüsselübergabe statt: Das Kinderhaus an der Raiffeisenstraße wurde fertiggestellt, wo bisher bis zu 94 Kinder in einem Provisorium in zwei Krippen-, zwei Kindergarten- und einer gemischten Kindergarten- und Hortgruppe untergebracht waren. Jetzt ist diese dritte Unterkunft ihrer Art endlich wirklich bezugsfertig – für zwei Krippengruppen à zwölf Kinder, zwei Kindergartengruppen für jeweils 25 Kinder, eine Schul-Kindergartengruppe für 20 und eine Hortgruppe mit Platz für 25 Kinder. Insgesamt sind das 119 Plätze.

Bauherr ist die Stadt Unterschleißheim, Träger des Kinderhauses ist aber die evangelische Kirchengemeinde Unterschleißheim. Seine Energie bezieht das Kinderhaus übrigens über Geothermie. Die Baukosten betrugen etwa 2,5 Millionen Euro, 220.000 Euro davon erhielt die Stadt von der Regierung von Oberbayern als Fördermittel. Zusätzlich investierte Unterschleißheim rund 150.000 Euro in die Innenausstattung. Die Freiflächenanlagen werden bis zum Herbst fertig gestellt sein.

Bis September 2009 sollen weitere Kinderbetreuungseinrichtungen in Unterschleißheim folgen. Momentan gibt es insgesamt 1.350 Betreuungsplätze für Kinder im Alter von null bis zwölf Jahren. Mit den zusätzlichen geplanten Betreuungsstellen sollen es im kommenden Jahr 1.461 an. Das fast schon zur politischen Mode-Floskel gewordene »Recht auf Bildung« ist ein umfassendes. Es kostet Geld. Doch es ist unverzichtbar für jede Gesellschaft, die eine Zukunft haben will. Unterschleißheim ist dabei, dies zu erkennen. ko

Artikel vom 09.09.2008
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