Schönheitsoperation am unterirdischen Bauwerk startet am 5. Mai

Zentrum · Stachus wird aufgemöbelt

Heller, freundlicher, eleganter: So soll das Stachus-Untergeschoss Ende 2009 aussehen. Illustration: LBBW-Immobilien

Heller, freundlicher, eleganter: So soll das Stachus-Untergeschoss Ende 2009 aussehen. Illustration: LBBW-Immobilien

Zentrum · Ab 5. Mai wird es staubig in Münchens Mitte: Dann beginnen die umfangreichen Bauarbeiten, die das in die Jahre gekommene Stachus-Untergeschoss in eine »Wohlfühlpassage« verwandeln sollen. 30 Millionen Euro wird der Spaß kosten, Ende 2009 soll er fertig sein – und München um eine Attraktion reicher: »Wir glauben, dass das Stachus-Einkaufszentrum nach dem Umbau dieselbe Magnetfunktion bekommt, die es bei seiner Eröffnung 1970 hatte«, ist Stadtbaurätin Elisabeth Merk überzeugt.

Der Platz mit den zwei Namen – der Stachus beziehungsweise der Karlsplatz – gilt als einer der meist befahrenen Plätze Europas. Unter der Erde des Münchner Verkehrsknotenpunkts entstand vor 38 Jahren das so genannte Stachus-Bauwerk mit dem damals größten unterirdischen Einkaufszentrum der Welt. 2004 hatte die Stadt dies an die Stadtwerke veräußert; diese hatten in der Folge europaweit nach einem Pächter gesucht, der das Objekt aufmöbeln sollte.

Den Zuschlag hatte vor gut einem Jahr die LBBW Immobilien GmbH aus Stuttgart erhalten, die das Einkaufszentrum laut Vertrag insgesamt 33 Jahre lang betreiben wird. Rund 30 Millionen Euro wird das Unternehmen in die Sanierung des Kolosses am Altstadt-Ring stecken, Partner bei den Umbauarbeiten wird das Architekturbüro Allmann-Sattler-Wappner sein, das den Münchnern bereits bei der Herz-Jesu-Kirche in Neuhausen gezeigt hatte, dass es sein Handwerk beherrscht.

Nach seinem Umbau soll das Untergeschoss des Stachus nicht wiederzuerkennen sein: Eine »klare Orientierung und eine neue Identität für den Ort« soll bis dahin entstanden sein, wie es der Schweizer Professor Carl Fingerhuth, der Vorsitzende der Jury des Architektenwettbewerbs, formuliert hat. Will heißen: Aus dem muffigen Gassengewirr sollen helle, übersichtliche Räume werden. Die Geschäfte sollen in Zukunft eine zentrale Insel bilden. Decken sowie Wände des neuen Stachus’ werden mit Glas und Metall verkleidet. »Ziel ist es, hiermit Eleganz und Wärme in das künftig sehr hell erleuchtete Untergeschoss zu bekommen«, sagt LBBW-Immobilien-Sprecherin Brigitte Reibenspies dem »Münchner Zentrum«. »Zudem gelingt es, durch die Neugestaltung die Ladenflächen zu vergrößern.«

Welche der bisherigen 40 Stachus-Geschäfte auch im neuen Einkaufszentrum auf Kundenfang gehen dürfen, sei allerdings noch nicht endgültig geklärt: »Im Moment laufen noch viele Gespräche, ich denke, im Sommer wissen wir mehr«, kündigt Reibenspies an.

Derzeit schließen bereits die ersten Läden im Stachus-Untergrund. »Einige von ihnen werden die Bauzeit in provisorischen Interimsläden im Untergeschoss überbrücken«, sagt die Unternehmenssprecherin. »Somit können Passanten nach wie vor Einkäufe erledigen.« Auch sei gewährleistet, dass Münchens Bürger während der gesamten Bauphase Zugang zu den U-, S-Bahn- und Tram-Stationen am Stachus haben. Am 5. Mai starten die Umbauarbeiten – begonnen wird mit dem südlichen Teil des Untergeschosses, in dem bislang unter anderem eine Apotheke und ein Supermarkt angesiedelt sind.

Ende 2009 schließlich soll die Schönheitsoperation beendet sein. Bisher läuft alles nach Plan.

N. Nöhmaier

Artikel vom 01.04.2008
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