Zwei junge Unterschleißheimer zeigen ihre Welt-Bilder in einer Ausstellung

Unterschleißheim · Eine Weltreise in Bildern

Ein gepackter Rucksack, eine Decke – außer dem Fotoapparat die wichtigsten Utensilien auf der Weltreise von Saskia Heine und Thomas Kösters.Foto: sd

Unterschleißheim · Ab Samstag, 1. März, können die Unterschleißheimer nach einem Spaziergang in die Landshuter Straße 20 die Eindrücke einer ganzen Weltreise mit nach Hause nehmen. Zu verdanken haben sie dies ihren Nachbarn Saskia Heine und Thomas Kösters, denen es mit einer Foto-Ausstellung gelingt, sehr persönliche Eindrücke mit den Betrachtern zu teilen.

Eigentlich sind die beiden ganz normale junge Leute – mit einem kleinen Unterschied; sie haben im Alter von 20 Jahren schon das gemacht, wovon andere ihr Leben lang nur zu träumen wagen: eine Weltreise. Ursprünglich wollte Saskia nur nach Afrika gehen, um sich dort sozial zu engagieren. Thomas hatte eigentlich gar nicht vor, zu reisen. Doch er wollte nicht so lange auf seine Freundin verzichten. »Also kam uns bei einem Spaziergang die spontane Idee, gemeinsam die Welt zu umfliegen«, erzählt er. Saskia verbrachte drei Monate alleine in Afrika, dann ging es los.

Von der Idee bis zur Umsetzung dauerte alles mehr als ein Jahr. »Wir haben unsere geplante Reiseroute ins Internet gestellt und geschaut, welche Reaktionen kommen«, erinnert sich der Student. Denn die meiste Zeit waren sie bei Menschen zu Gast, die sie nur über das Internet kannten. Der »Hospitality Club«, so heißt die Plattform im Internet, umfaßt 300.000 Mitglieder weltweit, die unentgeltlich Reisenden ein Bett und oft auch Verpflegung zur Verfügung stellen. »Auf diese Weise haben wir eine Menge netter Menschen kennengelernt und durften hautnah ihre Kulturen erleben«, fasst Thomas zusammen. Wie beispielsweise Ivan, ein Veteran aus dem Golfkrieg, der die beiden an ihrer ersten Station in New York sogar am Flughafen abholte und fünf Tage lang bekochte. Die Gastfamilien wurden zu Bezugspersonen vor Ort. »Man entwickelt ein besonderes Vertrauensverhältnis zu diesen Menschen und hat eigentlich keine Angst« berichtet Thomas.

Nur das Essen habe manchmal Überwindung gekostet, zumal Saskia eigentlich Vegetarierin ist. Doch zur asiatischen Hausmannskost gehören zum Beispiel Ameiseneierpfannkuchen oder gegrillte Heuschrecken dazu. Die Reise führte von Amerika nach Neuseeland, Australien, Indonesien, Singapur und Malaysia bis nach Thailand. Gemeinsam haben Saskia und Thomas im Dschungel übernachtet, Schweine auf einer Farm in Australien kastriert und sind Eingeborenen mit Blasrohren begegnet. Erinnerungen, die sie nicht mehr missen möchten.

Die Reise hat beide verändert. »Ich bin selbstbewusster geworden und gehe jetzt ganz anders auf die Leute zu«, sagt Saskia. Dennoch möchte sie in nächster Zeit nicht mehr weiter weg fliegen und sich wieder auf ihr Studium konzentrieren. Thomas hingegen überlegt, noch einmal Freunde in Thailand zu besuchen.

Die Ausstellung kann man vom 1. März bis 1. April im »Ballroom«, Landshuter Straße 20, besichtigen. Die Öffnungszeiten sind von 15 Uhr bis 1 Uhr nachts, freitags und samstags bis 3 Uhr. Für Interessierte bieten die Unterschleißheimer Führungen an und erzählen, wie eine solche Reise geplant werden kann. Unter der Adresse www.zimtundpflaume.de sind sie auch im Internet mit einem eigenen Auftritt vertreten. Sofia Delgado

Artikel vom 26.02.2008
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