Der 16-jährige Dominik Schubert holt sich den Titel bei »Jugend forscht«

Ismanings Wissens-Elite

Bundessieger bei »Jugend forscht«: Dominik Schubert mit seinem abbildenden Prismenspektrometer. Foto: ba

Bundessieger bei »Jugend forscht«: Dominik Schubert mit seinem abbildenden Prismenspektrometer. Foto: ba

Ismaning · Es kommt nicht selten vor, dass Dominik Schubert sich still zurück zieht in die kleine Privat-Werkstatt seines Vaters, »um noch ein bisschen etwas Wissenschaftliches zu erkunden«. Manchmal wird aus dem kleinen Versuch eine ganze Nacht, denn der Ismaninger liebt es, Sachen herauszufinden, die vor ihm noch niemand erforscht hat.

In den letzten Jahren war ein »abbildendes Prismenspektrometer« sein liebstes Kind, für das er nun einer der Bundessieger des prestigeträchtigen Wettbewerbs »Jugend forscht« wurde.

Ein Prisma spaltet das Sonnenlicht in seine Regenbogenfarben auf. Auf dieser Grundlage entwickelte Dominik Schubert einen besonderen Messapparat, der ähnlich einer Digitalkamera ein Bild aufnimmt, dieses analysiert und für jedes Pixel die Farbzusammensetzung errechnet.

Dank dieser Zusatzinformation können zum Beispiel Mineralien besser identifiziert, chemische Verunreinigungen im Wasser erkannt oder der Gesundheitszustand der Vegetation überprüft werden. Gewöhnlich kosten solche Spektrometer einige Zehntausend Euro, doch der Geniestreich made in Ismaning basiert auf einem Prisma, ein paar Objektiven, zwei Rasierklingen, einem Kamerachip und mehreren Aluminiumprofilen aus dem Baumarkt. Das Resultat sind hochwertige Aufnahmen ohne Profigerät.

Dass er mit seiner Erfindung Bundessieger bei »Jugend forscht« wird, hatte sich Dominik Schubert trotzdem nie träumen lassen. »Da denkt man im ersten Moment gar nichts«, sagt der 16-jährige Elftklässler, der bei der Preisverleihung als 38. und letzter Preisträger auf die Bühne gerufen wurde. Auch für seine 1.700 Euro Preisgeld hat Dominik, der bis zur zehnten Klasse in die Begabtenklasse des Münchner Maria-Theresia-Gymnasiums ging, noch keine Verwendung.

Der Prestigepreis des deutschen Bundespräsidenten verändert nicht viel für den Ismaninger, für den die Forschung (»Ich beschäftige mich mit vielen Dingen«) schon längst weiter gegangen ist. Beruflich möchte er später »irgendetwas mit Naturwissenschaften« machen. Nach dem Abitur ist für ihn ein Studium in Garching das Ziel. »München ist bei den Hochschulen gut aufgestellt«, sagt er über den ersten Schritt nach der Schule, für den er nicht von zu Hause wegziehen muss.

Seine Leidenschaft ist der FC Bayern, bei dem er passives Mitglied ist und auf eine Dauerkarte für die kommende Saison hofft. Vielleicht kann er den Eintritt in die Allianzarena dann mit Forschungsergebnissen bezahlen. Derzeit beginnt er nämlich, sich mit dem physikalischen Flugverhalten von Bällen zu beschäftigen. Die erste Phase ist nun, alle vorhandenen Informationen im Internet und in Büchern nachzulesen. Und wenn Dominik dann alles bislang Erforschte weiß, beginnt seine Herausforderung und vielleicht kommen dabei Erkenntnisse heraus, die »seinem« FC Bayern zu mehr verhelfen als Platz vier in der Bundesliga. N. Bauer

Artikel vom 29.05.2007
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