Unterführung der S-Bahn zwischen Bezirks- und Hauptstraße beschlossen

Unterschleißheim · Zu früh für den Tunnel

Das immer gleiche Bilde: Stau an der Schranke. Mit einer behindertengerechten Unterführung will die Stadt Unterschleißheim allen Bürgern, vom Fußgänger bis zum Vielfahrer, eine Entlastung verschaffen.	 Foto: ba

Das immer gleiche Bilde: Stau an der Schranke. Mit einer behindertengerechten Unterführung will die Stadt Unterschleißheim allen Bürgern, vom Fußgänger bis zum Vielfahrer, eine Entlastung verschaffen. Foto: ba

Unterschleißheim · Die Zeiten wartender Autofahrer vor der Bahnschranke zwischen der Bezirks- und der Hauptstraße in Unterschleißheim neigen sich dem Ende zu. Eine Unterführung an diesem wichtigen Nadelöhr der innerstädtischen Hauptstraßen ist bereits beschlossene Sache und bei der Vorstellung von drei Varianten hat sich der Stadtrat mit deutlicher Mehrheit von 26:3 Stimmen für einen Entwurf des Ingenieurbüros Wirth/ Molenaar entschieden.

München Nord - »Bahn im Tunnel e. V.« (BIT)

Dabei ist schon jetzt klar, dass sich die Verkehrsführung grundlegend ändern wird.

Für die Planer stellte sich eine komplizierte Situation, weil an der Bahnschranke die Bezirks- in die Hauptstraße übergeht und direkt neben den Schienen Abzweigungen in die Diesel- und die Raiffeisenstraße erfolgen. Für den östlichen Bereich ist schon klar, dass der Verkehr hier nach der Unterführung über die Dieselstraße durch das Gewerbegebiet zur Carl-von-Linde-Straße geleitet werden soll. Nur fordert der Stadtrat als Nachbesserung, dass entgegen des aktuellen Entwurfs der Planer auch die Hauptstraße angebunden werden soll, allerdings als untergeordnete Straße. Hier hatte die CSU-Fraktion Druck gemacht, dass man den Ortsteil Unterschleißheim nicht gänzlich von der Bezirksstraße abschneiden kann. Ob sich damit die Belastungen durch den heutigen Verkehr für die Anwohner der Hauptstraße spürbar verringern, ist noch ein Thema für Spekulationen. Die Stadt überlässt aber nichts dem Zufall und beauftragt hier einen Verkehrsgutachter mit einer Prognose für künftige Verkehrsströme.

Von den drei Varianten bekam die des Büros Wirth/Molenaar den Zuschlag, weil hier die wenigste Fläche verbaut wird. Zudem bleibt der aktuell schon großzügige Grünzug erhalten. Hierauf hatte man großen Wert gelegt. Des Weiteren handelt es sich um eine flache Unterführung, die durch das geringe Gefälle auch den Status »Behindertengerecht« bekommt. Vorgesehen ist auch ein beidseitiger Geh- und Radweg entlang der Straße.

Martin Reichart, Bürgermeisterkandidat der Freien Bürgerschaft, ließ sich dennoch nicht überzeugen. Er stimmte dagegen und warf Bürgermeister Rolf Zeitler (CSU) vor, die Bürgerentscheide von 1997 und 1998 zu ignorieren. Damals hatten sich die Unterschleißheimer gegen die Unterführung und für die Bahn im Tunnel ausgesprochen. »Das wäre auch meine Wunschlösung«, sagte Zeitler, nur sei die in den nächsten zehn bis 15 Jahren nicht machbar.

Derzeit ist der dreigleisige Ausbau der Bahnstrecke München-Regensburg absolut kein Thema. Allerdings wartet noch die Stadt bis zur Auftragsvergabe die Transrapid-Entwicklung ab. Für die Bahn im Tunnel würde man den ausgewählten Plan nämlich gerne fallen lassen. Und das dann wohl auch einstimmig. Nico Bauer

Artikel vom 06.02.2007
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