Keine Oldtimer-Ausstellung neben oder unter der Villa Schwertschkoff

Oberschleißheim · Museum ist vom Tisch

Ohne Tiefgarage: Die Villa Schwertschkoff wird zwar restauriert, das Oldtimer-Museum ist aber vom Tisch. Dort hätten Raritäten stehen können.Fotos: gf/Sagitta Leasing GmbH

Ohne Tiefgarage: Die Villa Schwertschkoff wird zwar restauriert, das Oldtimer-Museum ist aber vom Tisch. Dort hätten Raritäten stehen können.Fotos: gf/Sagitta Leasing GmbH

Oberschleißheim · Keine Nobelkarossen aus längst vergangenen Tagen, keine Sammlerstücke vergangener Automobilkunst – aber auch kein Besucheransturm. Das geplante Oldtimermuseum, das der neue Besitzer der Villa Schwertschkoff, Florian Fendt, einrichten wollte ist vor kurzem vom Bau- und Werkausschuss der Gemeinde Oberschleißheim abgelehnt worden.

K.O.-Argument gegen das Oldtimer-Museum sei nicht nur die geplante Verkehrsanbindung des Museums über den Holzackerweg und das damit vermutete Verkehrsaufkommen in der Anwohnerstraße gewesen, so Bauamtsleiter Josef Schartel. »Das Grundstück ist im Flächennutzungsplan als Grünfläche ausgewiesen und Belange des Naturschutzes sprechen auch dagegen«, erklärte Schartel auf Anfrage.

Dabei stellte die Gemeinde in Aussicht, Fendt sollte sich die Zufahrt im westlichen Teil an der B471 nochmal überlegen, »das könnte man sich eher vorstellen«, so Schartel. Aber die Fronten in dem Diskurs waren bereits seit Jahresbeginn verhärtet. »Wir bedauern diese Entscheidung sehr«, reagiert Fendt, Geschäftsführer einer Leasing-Firma. »Unser Plan zum Bau des Oldtimer-Museums bleibt aber weiterhin bestehen.« Wo ein solches Museum entstehen könnte, sei jedoch noch nicht geklärt, so ein Sprecher Fendts: »Ganz sicher nicht in Oberschleißheim.«

Schade finden das auch die Königlich Bayerischen Oldtimerfreunde Schleißheim. Die hätten sich »über das Museum bestimmt riesig gefreut, aber man muss auch Verständnis für das Anliegen der Gemeinde haben«, meint der erste Vorstand Rudolf Batzer diplomatisch um dann einzuräumen: »Vielleicht war das Vorgehen des Investors taktisch auch nicht so geschickt«, mutmaßt Batzer. Hätten die Oldtimerfreunde so ein Vorhaben, würden sie sich in Standort-Wünschen eher nach der Gemeinde richten.

Nicht so der Oldtimersammler: »Es wäre zwar grundsätzlich möglich, das entspricht aber eben nicht unserer architektonischen Idee eines Museums«, begründet Fendt seinen Plan, das Museum im hinteren Teil der Villa zu bauen und damit die Zufahrt über den Holzackerweg anzulegen.

Ungeachtet der Museums-Debatte geht’s jetzt an die Vorbereitungen für die Sanierungsarbeiten an der historischen Villa.

Der Baubeginn steht allerdings noch nicht fest, denn »wir werden alle denkmalrechtlichen Bestimmungen einhalten«, so Fendt. Die Eigentümer werden dabei eng mit Landratsamt, dem Amt für Denkmalpflege und der Naturschutzbehörde zusammenarbeiten, um die historische Villa mit dem 17.000 Quadratmeter großen Park wieder auf Hochglanz zu trimmen. Gerald Feind

Artikel vom 11.04.2006
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