Fassade, Vorplatz und Schalterhalle werden in den nächsten Jahren erneuert

Ludwigsvorstadt · Baustelle Hauptbahnhof

Hauptbahnhof wird zu Hauptbauhof: Sowohl die Fassade als auch das Innere werden komplett erneuert.	 Foto: Elena Schott

Hauptbahnhof wird zu Hauptbauhof: Sowohl die Fassade als auch das Innere werden komplett erneuert. Foto: Elena Schott

Ludwigsvorstadt · Bis zum Jahr 2011 soll nicht nur die zweite S-Bahn-Stammstrecke fertig sein, auch der Hauptbahnhof soll bis dahin ein komplett neues Gesicht bekommen haben. So wünscht es sich das Planungsreferat, doch die Deutsche Bahn hat es mit dem Umbau nicht ganz so eilig: Vermutlich aus finanziellen Gründen will sie den Hauptbahnhof in sechs Etappen und nicht in einem Schwung erneuern.

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Wann ein solcher Stück-für-Stück-Bau allerdings fertig sein soll, stünde in den Sternen. Wie die weitere Vorgehensweise letztlich aussehen wird – darüber wird voraussichtlich im März entschieden.

Dann liegen nämlich die endgültigen Bahnhofs-Umbau-Pläne zweier Architekturbüros vor; auf einen davon werden sich Bahn und Stadt einigen müssen. Erhard Thiel, städtischer Projektleiter für den Umbau des Hauptbahnhofs, hofft, dass die Bahn anschließend flugs bekannt gibt, »wie schnell sie ihre Baupläne umzusetzen gedenkt«.

Dass die Stadt den Umbau gerne in einem Schwung erledigt hätte, ist verständlich: Die Baustelle wird, egal in wie vielen Etappen gebaut wird, gewaltig sein. Mitten im Herzen des Bahnhofs beispielsweise wird ein neues Treppenhaus entstehen, die künftige Verbindung zwischen Schalterhalle, den beiden U-Bahnhöfen und der in 40 Metern Tiefe gelegenen zweiten S-Bahn-Stammstrecke. Dieses Bauwerk, ursprünglich in Form von relativ engen »Mäusegängen« angedacht, wurde auf Wunsch der Stadt umgeplant – damit die in der Tiefe gelegene Station weniger bedrückend wirkt.

Die großzügige Konstruktion allerdings hat ihren Preis: Um das Treppenhaus zu bauen, müssen Teile der Schalterhalle abgebrochen werden. Daher wäre es laut Thiel naheliegend, das gesamte Gebäude gleich in einem Aufwasch abzureißen und mitsamt den weiteren Neuerungen – der neuen Fassade und dem neuen Vorplatz – wieder aufzubauen: »Das ist am effektivsten.«

Egal aber, wann das Großbauprojekt fertig ist: Allzu sehr sollten Anwohner und Fahrgäste nicht von der Baustelle beeinträchtigt werden, wie Thiel überzeugt ist: »Der Autoverkehr zum Beispiel wird sicher nicht zunehmen, er wird sich nur anders formieren«, verspricht er. »Die Umleitung um den Vorplatz des Hauptbahnhofs beispielsweise ist eine langfristige Lösung, da hier ohnehin eine komplett autofreie Zone entstehen wird: sie wird also Hand und Fuß haben.«

Zudem wird die Baustelle an der Schalterhalle vermutlich mit einer Brückenkonstruktion überspannt, damit man weiterhin passieren kann. Und auch die Bauarbeiten an U- und S-Bahn werden die Passagiere nicht übermäßig belasten: »Diese Arbeiten werden hauptsächlich nachts durchgeführt, um den Verkehr nicht zu gefährden.«

Der gesamte Aufwand wird enorm sein und auch die Münchner werden in ihrem Fortkommen beeinträchtigt werden. Aber wer einen neuen Bahnhof will, der muss auch einen Preis dafür zahlen. Elena Schott

Artikel vom 17.01.2006
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