Geplantes Oldtimer-Museum stößt bei der Gemeinde auf Widerstand

Oberschleißheim · Keine Garage im Garten?

Bekommt von der Gemeinde Oberschleißheim keinen roten Teppich ausgerollt: Der italienische O.M., hier bei der Mille Miglia 2005 in Italien, soll einmal im geplanten Oldtimer-Museum stehen. Foto: Sagitta Leasing GmbH

Bekommt von der Gemeinde Oberschleißheim keinen roten Teppich ausgerollt: Der italienische O.M., hier bei der Mille Miglia 2005 in Italien, soll einmal im geplanten Oldtimer-Museum stehen. Foto: Sagitta Leasing GmbH

Oberschleißheim · Wenn jemand Briefmarken sammelt, dann braucht er ein Album. Wesentlich mehr Platz braucht’s da schon, wenn man Oldtimer sammelt. Platz für 30 Oldtimer will sich jetzt Florian Fendt, Geschäftsführer einer Leasing-Firma, in Oberschleißheim schaffen. Seit rund einem Jahr ist der international operierende Geschäftsmann Inhaber der Villa Schwertschkoff. Im Zuge der Generalsanierung des denkmalgeschützten Gebäudes an der Freisinger Straße will Fendt auch eine Tiefgarage bauen lassen, die als Oldtimer-Museum dienen soll.

Das geplante Museum soll nach den Vorstellungen des Bauherrn im hinteren Bereich des Grundstücks, auf dem die Villa steht, gebaut werden und seinen gesammelten, zum Teil sehr seltenen Fahrzeugen Platz bieten.

Doch obwohl laut einem Sprecher Fendts sowohl das Landratsamt als auch das Landesamt für Denkmalpflege das Bauvorhaben unterstützen, steht die Gemeinde der Idee vom Oldtimer-Museum skeptisch gegenüber. »Der hintere Teil des Grundstücks grenzt an eine ruhige Anwohnerstraße«, erklärte Bauamtsleiter Josef Schartel gegenüber der Münchener Nord-Rundschau. Die Gemeinde befürchtet, dass ein Oldtimer-Museum regen Publikumsverkehr anziehen würde – vorbei wären Ruhe und Idylle am Holzackerweg, so die Sicht der Gemeinde. »Mit Lärmbelästigungen müssten die Anwohner nicht rechnen«, beschwichtigt dagegen der Bauherr.

Einerseits würde das Museum nur gegen Voranmeldung geöffnet, zum anderen könnten die Besucher ihr Auto bei der Villa vorne parken und hätten die Gelegenheit, zu Fuß durch den denkmalgeschützten Park zum Museum zu gehen. Das Bauamt würde am liebsten das ganze Museum an der vorderen Grundstücksseite zur B 471 sehen. »Alles was dort gebaut wird ist aus unserer Sicht nicht kritisch.«

Aber zu eng ist’s dort, so der Bauherr. Aus Platzgründen sei an ein Oldtimer-Museum direkt unter der Villa nicht zu denken. Mit der Sanierung des vorderen Gartens, für die bereits alle Genehmigungen vorliegen, wird Mitte Januar begonnen. Bis Ende Februar werden die Arbeiten beendet sein. Die Eigentümer des Anwesens wollen die Sanierung der Villa und den Bau des Museums am liebsten im Zuge einer Gesamtgenehmigung in Angriff nehmen.

Das Museum mit einer Ausstellungsfläche von rund 800 Quadratmetern würde nach den Plänen der Architekten unterirdisch errichtet. Oberirdisch wären nur Eingang und ein Aufzug sichtbar.

Unter den ausgestellten Klassikern sind zeitlose Autos von Alfa Romeo, Abarth, Cisitalia, Fiat, Ferrari, Maserati oder Siata. Das prominenteste Stück ist der aus Italien stammende O.M., den der Besitzer in Argentinien gekauft hat.

In seiner Sammlung finden sich auch deutsche Modelle vom Mercedes Adenauer bis Porsche 911er der Jahre 1950 bis 1970. Fendt: »Das Oldtimer-Museum wäre für die Region Oberschleißheim neben dem bestehenden Flugzeugmuseum sicherlich eine weitere historische Attraktion.« Der Eintritt zu der Ausstellung soll sogar kostenlos sein – nur für eine Führung verlangt Fendt einen Obolus. Gerald Feind

Artikel vom 17.01.2006
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