Projekt »Soziale Stadt« geht zu Ende – vier Arbeitskreise sollen’s jetzt richten

Hasenbergl · »Wie soll’s weitergehn?«

»So könnte es klappen«: Dr. Ernst Friedrich erklärte bei der ersten Stadtteilversammlung Möglichkeiten, die »Soziale Stadt« weiterzuführen. Foto: gf

»So könnte es klappen«: Dr. Ernst Friedrich erklärte bei der ersten Stadtteilversammlung Möglichkeiten, die »Soziale Stadt« weiterzuführen. Foto: gf

Hasenbergl · Die Premiere in den Räumen der »Jungen Arbeit«, Schleißheimer Straße 523, am Mittwoch voriger Woche, 19. Oktober, erntete keinen frenetischen Applaus. Gegeben wurde die erste Stadtteilversammlung für das Hasenbergl. Haupttagesordnungspunkt: »Was kommt nach der Sozialen Stadt?«

Einig waren sich alle Beteiligten, dass das Projekt »Soziale Stadt«, welches im November nach fünf Jahren Laufzeit offiziell beendet wird, in veränderter Form weiterlaufen soll. »Die Zeit läuft ab«, konstatierte denn auch Quartiersmanager Michael Kunze und versuchte, Aufbruchsstimmung zu erzeugen: »Jetzt ist die Zeit für einen neuen Anfang«. Quartiersmanager, Dr. Ernst Friedrich, wiederum stellte das angedachte Konzept für die »Nach-Soziale-Stadt«-Ära der Öffentlichkeit vor.

Die Projekte, die die Soziale Stadt angestoßen hat, so Friedrich, würden demnach unter der Schirmherrschaft von vier Arbeitskreisen (AK) weitergeführt werden: 1. Arbeit, Gewerbe & Wohnen, 2. Schule und Bildung, 3. Kultur, 4. Soziales und REGSAM. In jedem AK sitzt ein Vetreter aus dem Bezirksausschuss (BA 24) und die vier AK-Sprecher bilden zusammen das Koordinierungsteam das über die vorgeschlagenen Projekte entscheidet. »Der Bezirksausschuss ist schließlich offizieller Partner gegenüber den Behörden und der Stadt München«, ergänzte Friedrich noch – und dann wurde er auch schon unterbrochen. Der Einwurf »und was ist mit uns?« kam von Seiten des Sozialbürgerhauses.

Im AK Soziales sei die Trennung zwischen den Projekten und Aufgaben von REGSAM und dem Sozialbürgerhaus nicht eindeutig, so die Begründung. »Wir müssen aufpassen, dass wir hier keine Parallelstrukturen bekommen«, mahnte die Teilnehmerin. Das verursache nur Kosten, wo das Geld ohnehin schon knapp sei. Da ergriff die REGSAM-Moderatorin Friederike Goschenhofer das Wort.

Der Aufgabenbereich sei klar getrennt, würde sich aber in manchen Bereichen überschneiden. »Das ist hier und jetzt aber nicht machbar, das wird sich zeigen«, hob Goschenhofer hervor. Damit fasste sie – ohne es zu wollen – auch gleich die gesamte Stadtteilversammlung zusammen. Denn über das von Kunze anfangs aufgestellte Motto »es ist der Versuch das Projekt Soziale Stadt weiterzuführen«, kam die erste Stadtteilversammlung nicht hinaus. So stellten sich die Arbeitskreise zwar vor – aber einer Öffentlichkeit, die so gar nicht gemeint war, denn neben den Anwesenden BA-Vetretern und Sozial-Fachleuten sollten schließlich vor allem die Bürger aus dem Hasenbergl mobilisiert werden. Darüber hinaus wurden zwar Ziele genannt, aber konkrete Ansätze, wie diese zu erreichen seien, gibt es bislang kaum.

Einzig der AK Kultur prescht vor. Sprecherin Erika Fellner stellte klar: »Ein Bürgerfest wird es wieder geben« und »Die Miss-Hasenbergl werden wir auch wieder suchen«. Auch die »Lange Nacht des Lesens« werde im Sommer wieder veranstaltet, »aber in einem kleinerem Rahmen«, so Fellner. Wie sich die anderen AK’s entwickeln bleibt abzuwarten. Einbringen kann sich aber jeder Bürger auf den vierteljährlichen Stadtteilversammlungen. Gerald Feind

Artikel vom 25.10.2005
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