Verkehrsaufklärungs-Aktion der Polizei in Ismaning speziell für Senioren

Ismaning · Aufpassen in jedem Alter

Ellen Eberle von der Verkehrserziehung und Josef Voit, Kontaktbeamter der Polizei Ismaning, standen den Bürgern am Montag Rede und Antwort.	 Foto: ms

Ellen Eberle von der Verkehrserziehung und Josef Voit, Kontaktbeamter der Polizei Ismaning, standen den Bürgern am Montag Rede und Antwort. Foto: ms

Ismaning · Allein bei vier Unfällen in Ismaning vergangene Woche, wurden Radfahrer so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten. Einer davon, ein 65-Jähriger, starb sogar an seinen Kopfverletzungen (wir berichteten).

Das nahm die Verkehrspolizeiinspektion Verkehrserziehung und -aufklärung mit der Polizeiinspektion 26 (Ismaning) nun am Montagnachmittag dieser Woche, 26. September, zum Anlass, am Bahnhofsplatz eine Verkehrsaufklärungsaktion speziell für Senioren zu veranstalten, um durch Informationsgespräche besonders die Senioren für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Die Senioren gehören auch zur Zielgruppe der »Aktion Verkehrssicherheit Bayern 2006«, die zum Ziel hat, die Zahl der Verkehrsopfer um 10 Prozent zu senken.

Aufklärungsbedarf haben aber auch die Jüngeren, wie der Blick auf den Zebrastreifen genau vor dem Infostand der Polizei zeigt: den überquert gerade recht zügig eine junge Frau mit ihrem Radl – vor den Augen der uniformierten Beamten. Ohne vorher anzuhalten und zu schauen, wie es eigentlich zur eigenen Sicherheit vorgeschrieben ist, erklärt Verkehrspolizistin Ellen Eberle, die in einer guten Viertelstunde schon mehrmals solch sorglose Radler beobachtet hat. Radfahrer und Fußgänger gelten im Straßenverkehr eben allgemein als besonders gefährdet, denn es fehlt die Knautschzone. Allein dieses Jahr gab es in Ismaning und Unterföhring bereits 21 Unfälle mit Radfahrern, bei denen die Radler meist Kopfverletzungen und Frakturen davon trugen und ambulant im Krankenhaus behandelt werden mussten, erzählt Josef Voit, Kontaktbeamter der Polizei Ismaning. 2004 waren es insgesamt 27 Radlerunfälle, münchenweit 2.557, wobei dabei 2.257 Personen verletzt wurden und sechs getötet.

Bei dem Verkehrsunfall vom Montagabend, 14. September, bei dem der 65-jährige Radfahrer erst gegen eine geöffnete Autotür geprallt war, und dabei so schwer am Kopf verletzt wurde, dass er im Krankenhaus daran verstarb, war zwar ordnungsgemäß auf der Hauptstraße in Ismaning in Richtung Bahnhofstraße unterwegs gewesen und mit eingeschaltetem Licht gefahren. Doch er hatte keinen Helm getragen. Das empfiehlt die Polizei aber dringend auch erwachsenen Radlern, obgleich dies hier in Deutschland noch nicht Pflicht ist. In Neuseeland etwa dagegen schon.

Aber die Statistik 2004 belegt: Bei den sechs tödlich verlaufenden Radfahrerunfällen im vergangenen Jahr wäre der Fahrradhelm in vier Fällen vermutlich lebensrettend gewesen, so die Polizei. Die Polizei rät Radlern außerdem, beim Vorbeifahren an geparkten Autos mindestens 1 Meter Sicherheitsabstand zu halten. Vor allem sollte man beobachten, ob noch Personen im Auto sitzen und eventuell gleich aussteigen. Im Alter lässt zudem die Reaktionsfähigkeit, das Hörvermögen und die Sehleistung nach. Entscheidend ist die Fähigkeit der richtigen Selbsteinschätzung, mahnt die Polizei. Allgemein sollte man die Ampeln benutzen, nicht bei Rot die Straße queren und, rät Kontaktbeamter Voit, »vor allem einfach gutes Vorbild sein.« M. Schmid

Artikel vom 27.09.2005
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