Corvinen in das UNESCO-Welterbe aufgenommen

Maxvorstadt · Wertvolle Handschriften

Maxvorstadt · Die Corvinen-Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek sind in das UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen worden. Die UNESCO hat am 13. Juni 2005 die »Bibliotheca Corviniana« in das »Memory of the World Register« aufgenommen.

Die wenigen erhalten gebliebenen, meist prächtig ausgestatteten Handschriften der Renaissance-Bibliothek von König Mathias I. von Ungarn sind heute auf zahlreiche Bibliotheken in der ganzen Welt verteilt. Die Bayerische Staatsbibliothek in München besitzt acht so genannte »Corvinen«.

Die Bibliothek des Mathias Corvinus umfasste ursprünglich mehr als 2000 Bände – meist in Italien angefertigte, prächtig verzierte Handschriften. Untergebracht im Palast von Buda, wurde die damals nach der Vaticana zweitgrößte Renaissance-Bibliothek nach dem Tod des Königs im Jahr 1490 und der Eroberung Budas 1541 durch die Osmanen in alle Welt zerstreut.

Heute sind noch 232 Corvinen in 49 Bibliotheken in 16 Ländern nachgewiesen. Charakteristisch für die »Bibliotheca Corviniana« sind die meist prachtvollen Illuminierungen der Handschriften mit eingezeichnetem Wappen des Königs, die mit Gold gezierten Ledereinbände und die Samt- und Seideneinbände.

Fünf der acht Corvinen der Bayerischen Staatsbibliothek besitzen noch den Original-Einband. Nach München gelangten sie über die 1571 für die Hofbibliothek erworbene Büchersammlung Johann Jakob Fuggers, durch Schenkung an Herzog Albrecht V. oder im Zuge der Mediatisierung Anfang des 19. Jahrhunderts.

»Durch die Aufnahme in das UNESCO Memory of the World Register wird die Bedeutung der Handschriftensammlung der Bayerischen Staatsbibliothek einmal mehr gewürdigt. Die Eintragung in das Register unterstreicht nicht nur den Wert der Handschriften, sondern ist für uns auch Ansporn und Verpflichtung, die Corvinen als kulturelles Erbe der Menschheit zu bewahren.« so Klaus Ceynowa, Stellvertreter des Generaldirektors der Bayerischen Staatsbibliothek.

Fachliche Fragen zum Thema beantworten Dr. Claudia Fabian, unter der Telefonnummer 2 86 38-22 55 und Lioba Tafferner, unter Telefon 2 86 38 -23 99.

Artikel vom 25.08.2005
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